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72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

02. - 03.06.2023, Osnabrück

Sekundäre Makulaforamina nach Vitrektomie bei primärer rhegmatogener Amotio

Meeting Abstract

  • Verena Schöneberger - Rostock
  • R. A. Jonas - Köln
  • L. Menghesha - Köln
  • C. Brockmann - Rostock
  • T. U. Krohne - Köln
  • C. Cursiefen - Köln
  • T. A. Fuchsluger - Rostock
  • F. Schaub - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 72. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Osnabrück, 02.-03.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23vnda18

doi: 10.3205/23vnda18, urn:nbn:de:0183-23vnda183

Veröffentlicht: 1. Juni 2023

© 2023 Schöneberger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Bildung eines durchgreifenden Makulaforamens nach einer Vitrektomie bei primär rhegmatogener Amotio tritt äußerst selten auf. Bisherige Studien beinhalten nur kleine Fallzahlen (≤15 Augen). Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mit Hilfe eines großen Datensatzes aus zwei universitären Augenkliniken den Verlauf sowie die anatomische und funktionelle Prognose sekundärer Makulaforamina nach Amotio zu beschreiben.

Methoden: Retrospektive Auswertung primärer, rhegmatogener Amotiones aus zwei Zentren über zehn Jahre (2012–2022). Ein Einschluss erfolgte nur, wenn kein Makulaforamen direkt nach der Vitrektomie ersichtlich war und intraoperativ kein zusätzliches Peeling erfolgte.

Ergebnisse: Von 9.317 vitrektomierten Augen konnten 27 Augen (mittleres Alter 63,5±7,4 J, 51,9% männlich, 66,7% rechtes Auge) eingeschlossen werden. Das Intervall zwischen der Vitrektomie und der Bildung des Makulaforamens belief sich auf 51,8±81,6 (1–373) Monate. Das sphärische Äquivalent betrug –2,0±2,9 dpt. Zum Zeitpunkt der Amotio waren 14 Augen pseudophak, 13 phak. Als Endotamponade wurde in 20 Fällen SF6 20–25% und in je einem Fall Sil5000 bzw. Sil2000 verwendet. In 15 Fällen war die Makula off, in 7 Fällen noch on – jedoch davon in 2 Fällen bei einer ReAmotio folgend off; n=5 bleiben unbekannt, da die operative Versorgung extern erfolgte. Bei den Partneraugen hatten 7 ebenfalls eine Amotio im Verlauf, 2 ein Makulaschichtforamen und 1 eine vitreomakuläre Traktion. Für die Versorgung des sekundären Makulaforamens (22 Augen pseudophak) erfolgte bei 8 Fällen ein ILM-Flap und als Endotamponade wurde bei 20 Augen SF6 20–25% verwendet, in 6 Augen Sil5000 und in einem Densiron. Eine primäre Verschlussrate von 78,6% unter Gas wurde erreicht, von denen der Visus schlussendlich 0,35±0,30 betrug und bei Siluron5000 83,3% mit 0,23±0,18.

Schlussfolgerung: Ein sekundäres Makulaforamen nach rhegmatogener Amotio ist selten und weist eine vergleichsweise schlechtere Verschlussrate und trotz Foramenschluss eine geminderte Visusprognose im Vergleich zu primären idiopathischen Makulaforamina auf.