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Die rhegmatogene Ablatio im Kindes- und Jugendalter: „Alles ist anders“
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Veröffentlicht: | 1. Juni 2023 |
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Netzhautablösungen bei Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich von der adulten Ablatio in mehrfacher Hinsicht: in Bezug auf Ätiologie, Lochsituation, Therapie und Prognose. Ätiologisch sind die Ablationes äußerst heterogen. Es spielen Traumata, okuläre und systemische Anomalien eine große Rolle. Bei der klinischen Präsentation sieht man traktive Netzhautdefekte eher selten, dafür sind Oradialysen und atrophe Foramina und atypische Glaskörpertraktionen häufig. Auffallend ist die Kombination multipler Risikofaktoren wie hohe Myopie, multiple Netzhautdegeneration, stumpfes Trauma, Voroperationen der Linse und Frühgeburtlichkeit. Die Rate an primärer PVR ist aufgrund verzögerter Diagnosestellung hoch.
Abhängig von der zugrundeliegenden Pathologie sind unterschiedliche Behandlungsstrategien erforderlich, die von der Plombenoperation bis zur komplexen vitreoretinalen Chirurgie reichen. Dabei ist zu betonen, dass – entgegen dem allgemeinen Trend zur primären Vitrektomie – der Buckelchirurgie eine essenzielle Bedeutung zukommt.
Die Prognose ist auch bei adäquater Therapie vergleichsweise ungünstiger, sowohl aufgrund der komplexen Ausgangssituationen mit entsprechend anspruchsvoller Operationstechnik als auch der späten Diagnose.
Anhand des eigenen Patientengutes werden die Spezifika der kindlich-juvenilen rhegmatogenen Ablatio herausgearbeitet.