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Fuchs-Uveitis-Syndrom: wie erkannt und behandelt?
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Veröffentlicht: | 1. Juni 2023 |
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Hintergrund: Das Fuchs-Uveitis-Syndrom ist eine chronische, nicht-granulomatöse Krankheit, die in einem durchschnittlichen Alter von 40 Jahren diagnostiziert wird. Die Häufigkeit des Fuchs-Uveitis-Syndroms wird mit bis zu 6% aller Uveitiden angenommen. Das Fuchs-Uveitis-Syndrom tritt in über 90% der Fälle unilateral auf. Typische Komplikationen sind die Entwicklung von störenden Schwebeteilchen im Glaskörper, einer Katarakt und eines Glaukoms. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Die Therapie besteht aus der Behandlung der sekundären Komplikationen.
Methoden: Exemplarische Fallvorstellung
Ergebnisse: Ein 43-jähriger männlicher Patient stellte sich mit Verschwommensehen und rezidivierenden Tensiodekompensationen am rechten Auge vor, die ambulant nicht zu beherrschen waren. In der Spaltlampenmikroskopie zeigten sich ein Vorderkammerreiz mit wenigen Zellen und typischen Hornhautpräzipitaten sowie eine Vitritis. Der intraokulare Druck war erhöht; eine Katarakt-OP wurde bereits am rechten Auge im Alter von 39 Jahren durchgeführt. Aufgrund der typischen Befundkonstellation und nach Ausschluss anderer Ätilogien wurde die Diagnose des Fuchs-Uveitis-Syndroms gestellt. Topische Glukokortikoide wurden zur Behandlung der akuten Exazerbation eingesetzt. Bei medikamentös schwer zu beherrschendem Glaukom erfolgte eine operative Versorgung mit XEN-Implantat. Ein Glaskörperpunktat mit positivem Nachweis von Rubella in der PCR-RNA erhärtete die Diagnose.
Schlussfolgerung: Das Fuchs-Uveitis-Syndrom ist ein Erkrankungskomplex mit typischer Klinik, dessen Therapie in der Behandlung der sekundären Komplikationen besteht. Ein positiver Rubella-Nachweis aus dem Kammerwasser stützt die Diagnose.