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Outcome nach Augenmuskelchirurgie bei Strabismus convergens – motorische und sensorische Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 31. Oktober 2022 |
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Hintergrund: Bei Erwachsenen Schielpatienten, zunehmend auch bei Kindern, wird häufig die Frage aufgeworfen, was neben dem „kosmetischen“ Erfolg für den individuellen Patienten erreicht werden kann. Über den angestrebten motorischen Erfolg einer annähernd bifovealen Fixation in Ferne und Nähe hinaus, soll im besten Fall auch das Binokularsehen restituiert werden. Der Nachweis von Simultansehen oder Stereopsis ist als eine sensorisch erfolgreiche Augenmuskeloperation zu werten.
Methoden: Im eigenen Krankengut wurden die Operationen bei Strabismus convergens präoperativ, einen Tag postoperativ und 3 Monate postoperativ untersucht.
Ergebnisse: 17 Patienten mit einem Strabismus convergens im medianen Alter von 14 Jahren (4–61 Jahre) und einem medianen Schielwinkel von 40 pdpt (14-59 pdpt) konnten 3 Monaten postoperativ untersucht und eingeschlossen werden. Am ersten postoperativen Tag zeigte sich der mediane Schielwinkel auf 2 pdpt (-6-8 pdpt) bzw. nach 3 Monaten auf median 2 pdpt (-4-14 pdpt) reduziert. 3 Monate postoperativ konnten ein positiver Lang- Test bei 49% (8/17), ein positiver Bagoloni-Test bei 24% (4/17) und fehlende Binokularfunktionen bzw. Suppression bei 29% (5/17) erhoben werden. Anhand des Ausgangsbefundes und bei guter bis sehr guter postoperativer Stellungskorrektur konnte Rückblickend das sensorische Ergebnis nicht sicher vorausgesagt werden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse im eigenen Krankengut zeigen, daß der mögliche sensorische Erfolg einer Schieloperation zwar von einer optimalen motorischen Korrektur abhängt, jedoch in seiner Ausprägung nicht sicher vorhersagbar ist. Nach unserer Auffassung ist eine Augenmuskeloperation gegen einen Strabismus convergens aufgrund der Möglichkeit der Restitution der Binokularfunktionen nahezu immer zu empfehlen.