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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Wenn nichts mehr geht…, Lester-Jones-Tube-Bypass-Chirurgie als Behandlungsoption der präsaccalen Tränenwegsstenose

Meeting Abstract

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  • Steffi Knappe - Rostock
  • R.F. Guthoff - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda49

doi: 10.3205/19vnda49, urn:nbn:de:0183-19vnda497

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Knappe et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Agenesie, entzündliche Schleimhautprozesse, Verletzungen, Tumoren, Strahlen- oder Chemotherapien, angrenzende Operationen sowie jahrelange topische Medikamentenapplikation können zur präsaccalen Obstruktion der Tränenwege führen. Die Betroffenen leiden oft unter einer stark beeinträchtigenden Epiphora. Gelingt eine Rekanalisierung der ableitenden Tränenwege nicht, kann eine Konjunktivodakryozystorhinostomie mit Implantation einer Lester-Jones-Prothese als chirurgisches Bypassverfahren, zur Wiederherstellung des Tränenabflusses von der Konjunktiva in den Nasenraum, indiziert sein.

Methode: Wie bei der Dakryozystorhinostomie werden zunächst der Tränensack und die Nasenschleimhaut von extern freigelegt. Anschließend wird zwischen dem Tränensee und der Fossa lacrimalis mittels eines Graefe-Messers ein Gang geschaffen über den die Implantation der Lester-Jones-Prothese erfolgt, um die Verbindung zwischen Konjunktiva und Nase passiv offen zu halten.

Ergebnisse: Nach erfolgreicher Operation werden die Tränen direkt über die Prothese vom medialen Lidwinkel der Schwerkraft folgend in die Nase drainiert. Um dauerhaft einen ungehinderten Abfluss zu gewährleisten, ist eine konsequente Nachsorge zur Vermeidung von Verstopfungen sowie die regelmäßige Lagekontrolle der Prothese wichtig.

Schlussfolgerung: Die Bypass-Chirurgie mit Lester-Jones-Prothesen stellt eine Option zur Wiederherstellung des Tränenabflusses bei motivierten Patienten dar, erfordert jedoch die Bereitschaft sich selbst an der Nachsorge zu beteiligen. Deshalb ist es präoperativ erforderlich, die Patienten ausführlich über die intensive Nachsorge sowie über mögliche Komplikationen aufzuklären.