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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Nichtinvasiver Belastungstest zur Funktionsprüfung von mikroinvasiven Glaukom-Drainage Implantaten und Laserchirurgie

Meeting Abstract

  • Dimitrios Karachalios - Rostock
  • T. Stahnke - Rostock
  • G. Kundt - Rostock
  • F. Thiesen - Rostock
  • F. Kopp - Rostock
  • A. Koschmieder - Rostock
  • A.G.M. Jünemann - Rostock
  • R. Guthoff - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda44

doi: 10.3205/19vnda44, urn:nbn:de:0183-19vnda447

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Karachalios et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Glaukom ist eine der häufigsten Erblindungsursachen. Invasive Eingriffe werden zur Behandlung eines fortgeschrittenen Glaukoms eingesetzt, sind aber oft mit Komplikationen assoziiert. In den letzten Jahren wurden daher verschiedene mikroinvasive glaukomchirurgische Eingriffe (MIGS) entwickelt. Bisher werden MIGS nach dem postoperativ erreichten Intraokularendruck (IOD) beurteilt. Wir haben mit Hilfe eines neuen Okulopressors die Kammerwasserdynamik von Patienten nach MIGS Eingriffen analysiert, um die Funktion der verschiedenen MIGS-Techniken zu bewerten.

Methoden: Es wurden 38 Patienten nach einem MIGS Eingriff (XEN-Stent, iStent mit/ohne Phakoemulsifikation und Excimer Laser Trabekulotomie, ELT), sowie eine Gruppe von gesunden Probanden (n=38) und eine Gruppe von Glaukompatienten ohne Voroperationen (n=12) untersucht. Der IOD wurde mit dem ICare-Tonometer gemessen. Es erfolgte die Okulopression für 4 Minuten und im Anschluss eine erneute IOD Messung. Nach einer Erholungsphase von 4 Minuten wurde der IOD erneut gemessen.

Ergebnisse: Der IOD Abfall nach Okulopression war signifikant kleiner in nicht operierten Glaukompatienten im Vergleich zu gesunden Probanden. Patienten nach XEN-Stent hatten den niedrigsten Ausgangsdruck. Glaukompatienten nach iStent oder XEN-Stent zeigten einen größeren IOD Abfall nach der Okulopression im Vergleich zu nicht operierten Patienten. Patienten nach ELT zeigten hingegen nur einen geringen IOD Abfall. Patienten nach einem MIGS Eingriff brauchten signifikant weniger Augentropfen. Nur bei 11 von 38 operierten Patienten musste der IOD medikamentös weiter gesenkt werden.

Diskussion: Obwohl die Ursache des Glaukoms bis heute unklar bleibt, wissen wir, dass eine Störung der Kammerwasserdynamik im Mittelpunkt der pathogenetischen Mechanismen steht. Mit der neuen Okulopressionstechnik können wir diese Parameter bei Glaukompatienten nach MIGS Eingriffen untersuchen. Wir zeigten, dass der IOD Abfall nach Okulopression bei Patienten nach XEN-Stent oder iStent größer ist als bei nicht operierten Glaukompatienten. Aufgrund oftmals kombinierter Katarakt-OP und iStent ist es jedoch schwer, den alleinigen Effekt des iStent einzuschätzen. Daher sind mehr Daten notwendig, um verschiedene MIGS direkt miteinander zu vergleichen.