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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Diplopie nach Trauma

Meeting Abstract

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  • Adrianna Dera - Rostock
  • T. Fuchsluger - Rostock
  • T. Nerius - Rostock
  • S. Knappe - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda30

doi: 10.3205/19vnda30, urn:nbn:de:0183-19vnda302

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Dera et al.
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Gliederung

Text

Ein 26-jähriger Patient wurde wegen zunehmender Protrusio bulbi unklarer Genese zu unserer Klinik überwiesen. Der Patientin berichtet, dass er vor ca. 10 Tagen beim Surfen mit dem Gesicht aufs Wasser gefallen sei, seit 3 Tagen hat er bemerkt dass das Auge nach vorne verschoben sei und er doppelt beim Aufblick sehe. Anamnestisch hatte er 2000 Orbitabodenfraktur rechts, die mit Platte operativ versorgt wurde. Weitere opthalmologische Anamnese war unauffällig. Der Patient hat immer bds. gleich gut gesehen, nie geschielt, hatte keine Entzündung noch Operationen an Augen und trägt keine Brille. Bis auf Asthma bronchiale war er gesund. Der Aufnahmevisus betrug bds. 1,25 (bestkorrigiert). IOD lag im Normbereich. Der strabologische Status zeigte rechts eine Hypophorie mit Motilitätseinschränkung und Diplopie beim Aufblick und Linksblick. Die Messung mit Nougle Exopthalmometer zeigte rechts eine Protrusio bulbi mit Seitendifferenz von 2,5mm. Wir sahen reizfreie vordere Augenabschnitte mit regelrechter Pupillomotorik. Funduskopisch zeigte sich rechts eine Längsfältelung am hinteren Pol, beim ansonsten regelrechten Befund. Die Papille waren vital, randscharf, physiologisch exkaviert, die Gefäße stellte sich regelrecht dar, die Netzhaut lag zirkulär an. In der Gesichtsfelduntersuchung zeigten sich keine Ausfälle, der Farbsinntest sowie VEP waren unauffällig. Sonographisch zeigte sich rechts eine echoarme Struktur retrobulbär. Wir nahmen den Patienten beim Orbitatumor unbekannter Dignität stationär auf. Die MRT -Kopf zeigte zwei sich in die rechte Orbita und Kieferhöhle vorwölbende Raumforderungen der Siebbeinzellen, am ehesten Mukozelen bei ausgeprägter Pansinusitis mit Verlagerung des M. rectus medialis und leichter Exophthalmus. Es gab keinen Anhalt für die Durchbruchszeichen nach intracraniell. Der Patient wurde in der HNO-Klinik vorgestellt, wo eine chirurgische Exzision bei Polyposis nasi et sinuum mit Mukozele des Siebbeins rechts erfolgte. Nach dem 1. postoperativem Tag war der Visus voll, Mobilität war regelrecht, es zeigte sich Ortophorie und Patient gab keine Diplopie mehr an. Insgesamt sahen wir einen regelrechten Befund.