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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

Fluoreszenzlebendauer des Kaninchen-Fundus nach in vivo-Bestrahlung mittels Mikrosekunden-Laserpulsen

Meeting Abstract

  • Svenja Sonntag - Lübeck
  • E. Seifert - Medizinisches Laserzentrum Lübeck
  • B. Lewke - Medizinisches Laserzentrum Lübeck
  • D. Theisen-Kunde - Medizinisches Laserzentrum Lübeck
  • R. Brinkmann - Medizinisches Laserzentrum Lübeck; Institut für Biomedizinische Optik, Universität zu Lübeck
  • S. Grisanti - Lübeck
  • Y. Miura - Lübeck; Medizinisches Laserzentrum Lübeck; Institut für Biomedizinische Optik, Universität zu Lübeck

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda16

doi: 10.3205/19vnda16, urn:nbn:de:0183-19vnda165

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Sonntag et al.
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Gliederung

Text

Wissenschaftlicher Hintergrund: Ex-vivo Studien an porcinen RPE-Choroid-Sklera-Explantaten haben gezeigt, dass sich die Fluoreszenzlebensdauer (FLD) des RPEs nach Laserbestrahlung der selektiver Retinatherapie (SRT) verlängert. In dieser Studie wurde die Änderung der FLD des Fundus nach Netzhaut-Laserbestrahlung mittels verschiedenen Mikrosekunden-Laserpulsen in vivo untersucht.

Methode: Die Bestrahlung der Netzhaut von Kaninchen (Chinchilla-Bastard) erfolgte mit einem gepulsten Laser (Einzelpuls, Wellenlänge: 514 nm, Pulsldauer im 5-50 µs-Bereich, Strahldurchmesser ca. 130 µm) in Pattern, in welchen 10 verschiedene Pulsenergien pro Pulsdauer getestet wurden. Direkt im Anschluss an die Bestrahlung wurden zur Unterscheidung von selektivem und nicht-selektivem RPE-Schaden Fundusfotographie, optische Kohärenztomographie (OCT) und Fluoreszenzangiographie (FAG) durchgeführt. FLD-Messung des Fundus erfolgte mittels FLIO (Prototyp, Heidelberg Engineering GmbH, Wellenlänge 473 nm, zwei Detektionskanäle: Kanal 1: 498-560 nm, Kanal 2: 560-720 nm). Mit Ausnahme der Angiographie wurden die Untersuchungen nach einer Woche wiederholt.

Ergebnisse: Innerhalb der gewählten Pulsenergien gab es eine Schwelle zwischen FAG-sichtbaren, aber funduskopisch und im OCT nicht-sichtbaren Laserspot, und FAG-/OCT- und funduskopisch sichtbaren Spots. Erstere definierten RPE-selektiven Schaden. Selektiver RPE-Schaden war direkt nach der Bestrahlung mittels FLIO gut erkennbar und die dazugehörige FLD sowohl direkt nach Bestrahlung, als auch eine Woche später signifikant verlängert (Spot: +200~300 ps in Kanal 1, +100~350 ps in Kanal 2). Die FLD im Bereich des nicht-selektiven Schadens (deutliche morphologische Änderung im OCT) zeigte eine wesentlich stärkere Verlängerung direkt nach Bestrahlung, allerdings nach einer Woche eine deutliche Verkürzung. Darüber hinaus war die FLD um die Laserspots herum ebenfalls über eine Woche verlängert (+70~200 ps in Kanal 1, +30~100 ps in Kanal 2).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die FLD des wiederhergestellten Gewebes abhängig von der RPE-Selektivität der Laserbehandlung variiert. Darüber hinaus gab es Hinweise, dass Laserbestrahlung die metabolische Aktivität des umliegenden Gewebes erhöht und dies mit FLIO bewertet werden könnte.