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69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

14.06. - 15.06.2019, Rostock

MyoRing Implantation bei Keratokonus: Indikation, OP und Ergebnisse

Meeting Abstract

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  • Johannes Steinberg - Zentrumsehstärke, Augenarztpraxis auf dem UKE-Gelände, Hamburg; Hamburg
  • S.J. Linke - Zentrumsehstärke, Augenarztpraxis auf dem UKE-Gelände, Hamburg; Hamburg
  • D. Thiwa - Hamburg
  • A. Daxer - Wels, Österreich

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 69. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Rostock, 14.-15.06.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19vnda04

doi: 10.3205/19vnda04, urn:nbn:de:0183-19vnda045

Veröffentlicht: 12. Juni 2019

© 2019 Steinberg et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Darstellung der OP Methodik inkl. Einschlusskriterien und Ergebnisse der MyoRing – Implantation als Therapieoption beim Keratokonus.

Methoden: Die retrospektive, multizentrische Datenanalyse umfasst 141 Augen von Patienten mit Keratokonus, welche sich in Hamburg oder Wels, Österreich, einer MyoRing-Implantation mittels eines Ultrakeratoms (Pocketmaker (DIOPTEX GmbH, Österreich) oder eines Femtosekundenlasers (Z8; Ziemer AG, Schweiz) unterzogen haben. Einschlusskriterien für OP waren eine Kontaktlinsenintoleranz, eine Pachymetrie >350 µm, Abwesenheit zentraler Narben, Volljährigkeit sowie ein durchschnittlicher zentraler K Wert von < 60 Dioptrien. Im Rahmen der OP wurde ein 360° (Myo-) Ring über eine 5.25 mm großen Schnitt in eine 8.7 mm große intrastromale Hornhauttasche in 300 Mikrometer Tiefe implantiert. Prä- und postoperative Daten hinsichtlich des unkorrigierten und korrigierten Visus sowie der Refraktion wurden analysiert.

Ergebnisse: Durch die Implantation des MyoRinges verbesserte sich der mittlere unkorrigierte Fernvisus von 0,09 auf 0,43, der mittlere brillenkorrigierte Visus von 0,44 auf 0,7, was einem Liniengewinn von unkorrigiert 6.9 Linien und korrigiert 2.1 Linien entsprach. Hinsichtlich der Refraktion erfolgte eine deutliche hyperope Verlagerung mit einem sphärischen Äquivalent prä-OP: -4.4 D, post-OP 0.0 D, wobei sich die Sphäre im Median von -2.74D auf + 0.9 Dioptrien veränderte. Der refraktive Zylinder reduzierte sich im Median von -3.4 ± 2,2 D präoperativ auf -1,74 ± 1,74 D. Sämtliche dargestellten Veränderungen waren statistisch signifikant mit einem Signifikanzniveau von P < 0.001. Der Safety Index betrug 1.5

Schlussfolgerung: Die Implantation eines MyoRinges bei Patienten mit Keratokonus stellt ein sicheres und effektives Verfahren dar. Entscheidend für den Erfolg der Behandlung ist neben der chirurgischen Umsetzung vor allem die Berücksichtigung präoperativer Ein- und Ausschlusskriterien.