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Augenärztliche Orbitachirurgie – Chancen und Risiken
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Veröffentlicht: | 5. Juni 2018 |
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Die Augenhöhle liegt anatomisch und damit auch klinisch im Gebiet zwischen Neurochirurgie (nach oben), HNO (nach medial) und MKG (nach unten); Überschneidungen sind naturgemäß üblich. Mit der enormen Entwicklung der intraokularen Operations-Möglichkeiten in den letzten 2-3 Dekaden wurde die Orbita vielerorts, zumindest operativ, in der Ophthalmologie vernachlässigt. Viele Patienten wenden sich mit Symptomen orbitaler Erkrankungen aber weiterhin primär an den Augenarzt. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der Ophthalmologie, funktionelle und strukturelle Orbita-Befunde zu erheben und zusammenzuführen. Nur daraus wird eine fundierte Beratung folgen, ansonsten werden (Zufalls-)Befunde nach MRT-Aufnahmen operiert. Im Vortrag wird das mögliche Spektrums der durch den Augenarzt therapierbaren Orbita-Erkrankungen anhand zahlreicher klinischer Beispiele vorgestellt. Dabei ist es unabdingbar, auch klar Grenzen aufzuzeigen und immer wenn möglich und nötig interdisziplinäres Vorgehen einzufordern. Schwerwiegende Komplikationen der Orbitachirurgie sind selten, ein Funktionsverlust ist in ca. 1:2.000 Operationen zu erwarten. Induzierte Motilitätsstörungen stehen bei den Nebenwirkungen orbitaler Eingriffe an erster Stelle. Hier ist es gerade für den strabologisch Bewanderten von Interesse, abzuschätzen, welcher Eingriff welches Risikoprofil hat und, wenn vertretbar, ggf. auch von einer Operation abzuraten.