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68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

25.05. - 26.05.2018, Braunschweig

Langzeitverlauf von lamellären Makulaforamen und Pseudoforamen mit einer Beobachtungszeit von mindestens fünf Jahren

Meeting Abstract

  • Felix Treumer - Kiel
  • K. Purtskhvanidze - Kiel
  • L. Balken - Kiel
  • T. Hamann - Kiel
  • L. Wöster - Kiel
  • C. von der Burchard - Kiel
  • J. Roider - Kiel

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Braunschweig, 25.-26.05.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18vnda41

doi: 10.3205/18vnda41, urn:nbn:de:0183-18vnda414

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Treumer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Evaluierung der funktionellen und morphologischen Langzeitveränderungen von lamellären Makulaforamen und Pseudoforamen mit oder ohne Vitrektomie und Membran-Peeling.

Methode: Retrospektiv wurden 73 Augen mit lamellären Makulaforamen (LH, n=28), Pseudoforamen (PH, n=31) und Pseudoforamen mit gespaltenen Rändern (cleavedPH, n=14) untersucht. 46 Augen waren lediglich beobachtet worden (Beobachtungsgruppe), 27 Augen hatten eine Vitrektomie mit Membran-Peeling erhalten (Vitrektomiegruppe). Patienten mit präoperativ signifikanter Linsentrübung, vitreomakulärer Traktion und anderen Makulo- oder Optikopathien wurden von der Analyse ausgeschlossen. Zielgrößen waren der bestkorrigierte Visus und morphologische retinale Veränderungen, die mittels OCT evaluiert wurden.

Ergebnisse: Die mittlere Beobachtungszeit betrug 8,3 Jahre (Spanne 5-12), das mediane Alter bei Erstuntersuchung 67 Jahre (Spanne 46-84). In der Beobachtungsgruppe betrug der mediane Visus (logMAR) bei Erstuntersuchung 0.2 (LH), 0.1 (PH), 0.2 (cleavedPH) und bei der letzten Untersuchung 0.3 (LH, p<0,05), 0.2 (PH), 0.15 (cleavedPH). In der Vitrektomiegruppe betrug der mediane Visus bei Erstuntersuchung 0.4 (LH), 0.3 (PF), 0.25 (cleavedPH), vor der Vitrektomie 0.5 (LH), 0.35 (PH), 0.35 (cleavedPH) und bei der letzten Untersuchung 0.3 (LH), 0.2 (PH, p<0,05), 0.1 (cleavedPH, p<0,05). Bei 6 von 29 PH bzw. cleavedPH aus der Beobachtungsgruppe kam es zu einer spontanen Lösung der epiretinalen Membran mit Normalisierung der Foveakontur. Bei 9 von 16 LH ließ sich im SD-OCT eine atypische epiretinale Membran (lamellar hole associated epiretinal proliferation, LHEP) darstellen.

Schlussfolgerungen: Ein Großteil der lamellären Makulaforamen und (gespaltenen) Pseudoforamen ist auch über viele Jahre stabil. Insgesamt tendieren die lamellären Makulaforamen zu einer schlechteren Funktion sowohl in der Beobachtungs- als auch in der Vitrektomiegruppe. Die Indikation zur Vitrektomie mit Membran-Peeling sollte bei subjektiv störender Visusminderung und/oder morphologisch Progression erfolgen. Der postoperative Visusgewinn ist im Mittel auf 2 Visusstufen limitiert.