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68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

25.05. - 26.05.2018, Braunschweig

Management schwerer traumatischer und iatrogener expulsiver suprachoroidaler Blutungen

Meeting Abstract

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  • Martin S. Spitzer - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Braunschweig, 25.-26.05.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18vnda39

doi: 10.3205/18vnda39, urn:nbn:de:0183-18vnda391

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Spitzer.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Schwere expulsive suprachoroidale Blutungen können nach Trauma, intra- oder postoperativ oder bei neovaskulären Netzhauterkrankungen wie exsudativer AMD auftreten. Traumatisch oder operativ bedingte suprachoroidale Blutungen treten meist im Rahmen starker, kurzzeitiger intraokularer Druckschwankungen auf. Die Konsequenzen sind oftmals dramatisch. In 12% bis 57% der Fälle kommt es trotz Behandlung zur kompletten Erblindung (keine Wahrnehmung von Licht) auf dem betroffenen Auge. Im Laufe der letzten Jahre scheint durch Verwendung immer kleinerer Inzisionen bei zahlreichen ophthalmochirurgischen Eingriffen die Häufigkeit intra- und postoperativer expulsiver suprachoroidaler Blutungen abgenommen zu haben.

Patienten: Bei einer konsekutiven Fallserie von 28732 Kataraktoperation mittels Phakoemulsifikation fanden sich nur 2 Fälle mit intraoperativen expulsiven Blutungen. Bei beiden Patienten trat die Blutung im Zusammenhang von operativen Komplikationen auf (Kapselruptur mit Kernfragmentverlust bzw. intraoperativer Notwendigkeit einer Inzisionserweiterung zur Explantation einer beschädigten IOL). Ferner werden anhand von 4 weiteren exemplarischen Fällen mit kurzen Videosequenzen die Möglichkeiten der Behandlung schwerster posttraumatischer bzw. intraoperativer expulsiver suprachoroidaler Blutungen gezeigt.

Ergebnisse: Die Behandlung der vorgestellten Fälle bestand entweder aus einer Cut-Down-Drainage kombiniert mit einer Pars-plana-Vitrektomie mit Silikonöltamponade oder einer alleinigen konservativen Behandlung mit topischen und systemischen Kortikosteroiden. Der bei der jeweiligen letzten Kontrolluntersuchung erreichte Endvisus lag zwischen „Nulla Lux“ und 0,4.

Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu früheren Berichten scheint die expulsive Blutung während oder nach einer Kataraktoperation inzwischen extrem selten aufzutreten. Die Behandlungsergebnisse nach massiver suprachoroidaler expulsiver Blutung können in einzelnen Fällen durchaus zu einer deutlichen Visusverbesserung führen.