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68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

25.05. - 26.05.2018, Braunschweig

Aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des Keratokonus

Meeting Abstract

  • Stephan J. Linke - Hamburg; CareVision Germany GmbH
  • J. Mehlan - Hamburg
  • A. Frings - Düsseldorf; London, UK
  • J. Feuerstacke - Hamburg
  • T. Katz - Hamburg; CareVision Germany GmbH
  • J. Steinberg - Hamburg; CareVision Germany GmbH

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Braunschweig, 25.-26.05.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18vnda28

doi: 10.3205/18vnda28, urn:nbn:de:0183-18vnda281

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Linke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Inzidenz des Keratokonus wird in aktuellen Studien deutlich höher geschätzt als bisher angenommen, somit kann diese Hornhautektasie nicht mehr zu den seltenen Erkrankungen gezählt werden. Die vergangenen Jahre sind durch zahlreiche diagnostische und therapeutische Neuerungen gekennzeichnet. Diese werden strukturiert vorgestellt.

Methoden: Literaturanalyse und Zusammenfassung eigener Erfahrung.

Ergebnisse: Die Scheimpflug Tomographie ist nach wie vor der Goldstandard in der Früherkennung und Progressionanalyse des Keratokonus. Die Untersuchung der Biomechanik der Hornhaut mithilfe dynamischer Scheimpfluganalyse und die Kombination mit der Tomographie, sowie OCT basierte Epitheluntersuchungen geben neue Impulse. Im Falle einer Krankheitsprogression bietet das korneale Crosslinking (CXL) ein effektives und sicheres Verfahren, sodass das Erfordernis einer Hornhauttransplantation in dieser Indikation seltener wird. Weitere Therapieoptionen beinhalten Maßnahmen zur Visusverbesserung wie die Implantation kornealer Ringsegmente (Ringsegmente versus MyoRing) oder phaker intraokularer Linsen. Die perforierende Keratoplastik stellt allerdings weiterhin den Goldstandard der chirurgischen Behandlung des Keratokonus im fortgeschrittenen Stadium dar, wobei in den letzten Jahren auch die lamellären immer mehr in den Vordergrund rücken.

Schlussfolgerung: Die aktuelle Diagnostik ermöglicht eine Diagnosestellung des Keratokonus bereits im subklinischen Stadium (Amsler-Krumeich Stadium <1). Das Spektrum an therapeutischen Möglichkeiten für die Behandlung des Keratokonus ist als sehr breit anzusehen, wobei zum einen Verfahren zur visuellen Verbesserung (Brille, Kontaktlinsen, ICRS, MyoRing, pIOL, Keratoplastik), zum anderen zum Aufhalten der Progression (CXL) oder für beides (MyoRing) zur Verfügung stehen.