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Veränderung der kornealen Biomechanik unter Prostanoidtherapie
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Veröffentlicht: | 5. Juni 2018 |
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Hintergrund: Eine Glaukomtherapie mit Prostanoiden kann die Hornhautdicke reduzieren.
Fragestellung: Sind mit der Verkleinerung der Pachymetriewerte weitere Struktur- oder Funktionsveränderungen verbunden?
Material und Methode: Retrospektive Datenbankanalyse von Pachymetriewerten (Konan Endothelmikroskop) mit der Cornealen Hysterese (CH) und dem Corneal resistance factor (CRH), gemessen mit dem Ocular Response Analyser (ORA). Vergleich von 162 Patientenuntersuchungen unter Prostanoid-Monotherapie (Travoprost und Latanoprost) mit einer Kontrollgruppe (1452 Verlaufsuntersuchungen zum Glaukomausschluss).
Ergebnisse: Altersgruppen (Kontrollen / Prostanoidtherapie): 73,6 / 73,1 Jahre. Gemittelte Tageszeit der Messungen 11:35 / 11:40 Uhr. Mittlerer Intraokulardruck 15,9 / 15,4 mm Hg. Die Parchymetriewerte lagen bei 585 / 556 µm (ü<0,0001), die endothemikroskopischen Werte waren nicht signifikant verändert. CH: 9,94 / 9,77, CRH: 10,57 / 9,62 (-10%, p<0,0001). Unter der Prostanoidtherapie zeigten sich im Ggs. zur Kontrollgruppe zwischen IOPg und IOPcc signifikante Unterschiede (p 0,0366).
Schlussfolgerung: Unter einer Prostanoidtherapie ändert sich nicht nur die Hornhautdicke, sondern auch weitere Parameter der kornealen Biomechanik. Insofern sollte bei der Einschätzung des Glaukoms insbesondere der Kornea-korrigierte Wert der ORA-Messung (IOPcc) Beachtung finden.