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68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

25.05. - 26.05.2018, Braunschweig

Multimodale Analyse von AMD-typischen Fundusveränderungen im Mausmodell

Meeting Abstract

  • Jan Tode - Kiel
  • E. Richert - Kiel
  • C. v.d. Burchard - Kiel
  • A. Klettner - Kiel
  • J. Roider - Kiel

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 68. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Braunschweig, 25.-26.05.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18vnda14

doi: 10.3205/18vnda14, urn:nbn:de:0183-18vnda140

Veröffentlicht: 5. Juni 2018

© 2018 Tode et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Grundlegende Erkenntnisse zur Pathologie von Netzhauterkrankungen, wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), entstammen häufig Untersuchungen im Mausmodell. Die Zuordnung funduskopisch sichtbarer Veränderungen zu AMD-typischen Pathologien ist nicht immer eindeutig und untersucherabhängig. Wir analysierten drusenartige Netzhautflecken im Nuclear Factor E2-related Factor 2 knock out (NRF2-/-) AMD Mausmodell in einem multimodalen Ansatz.

Methoden: Sechs 10 Monate alte NRF2-/- Mäuse wurden zunächst klinisch mittels Funduskopie, optischer Kohärenztomographie (OCT) und Fluoreszeinangiographie (FLA) untersucht. Anschließend wurden die Tiere euthanasiert und die Augen für die Histologie (HE) enukleiert. Die klinischen Bilder wurden mit den histologischen Schnitten korreliert.

Ergebnisse: Fünf von 6 Mäusen zeigten multiple gelblich/weißliche Netzhautflecken. In der OCT konnten diese vor allem 2 Typen zugeordnet werden. Die geringere Anzahl der funduskopisch sichtbaren Flecken (im Mittel 2 +/- 3) waren hyperintense punktförmige Strukturen oberhalb (epi, Typ 1) des retinalen Pigmentepithels (RPE). Die größere Anzahl an funduskopisch sichtbaren Flecken (im Mittel 40 +/- 44) waren hypointense unterhalb (sub, Typ 2) des RPE gelegene punktförmige Aussparungen auf Choroidalniveau. In der histologischen Korrelation konnten die epi-RPE Flecken amorphen Ablagerungen zwischen RPE und Photorezeptoraußensegmenten, die sub-RPE Flecken Pigmentaussparungen innerhalb der ansonsten stark pigmentierten murinen Choroidea zugeordnet werden.

Schlussfolgerung: AMD-artige Fundusveränderungen sind für zahlreiche Mausmodelle beschrieben. Diese Veränderungen sollten differenziert und multimodal betrachtet werden, da das funduskopische Bild sowohl von der erwarteten Lokalisation innerhalb der Netzhautschichten als auch vom erwarteten Inhalt abweichen und die Interpretation beeinflussen kann.