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67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

16.06. - 17.06.2017, Westerland/Sylt

Compass – ein neues Perimeter in der Glaukomdiagnostik

Meeting Abstract

  • Maria Tafel - Rostock
  • O. Stachs - Rostock
  • B. Lobmayr - Ellex Deutschland GmbH, Berlin
  • A.G.M. Jünemann - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 67. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Westerland/Sylt, 16.-17.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17vnda33

doi: 10.3205/17vnda33, urn:nbn:de:0183-17vnda335

Veröffentlicht: 13. Juni 2017

© 2017 Tafel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: COMPASS (Ellex, Deutschland GmbH) ist ein neues Gerät in der Fundus-Perimetrie, welches eine automatisierte Gesichtsfeldmessung mit konfokaler Bildgebung der Retina und des Sehnervenkopfes kombiniert. Weiterhin besitzt COMPASS ein integriertes Eye-Tracking System, durch das Augenbewegungen aktiv kompensiert und Folgeuntersuchungen erleichtert werden können.

Das Ziel der Studie war es, die Untersuchungsergebnisse von COMPASS mit den Ergebnissen der Humphrey Perimetrie (Carl Zeiss Meditec, Jena) zu vergleichen.

Methoden: Es wurden insgesamt 47 Personen (26 Kontrollen, 21 Glaukompatienten) sowohl mit COMPASS ZEST als auch mit HFA SITA FAST getestet, wobei nur ein Auge in die Auswertung einbezogen wurde.

Die technischen Spezifizierungen von COMPASS sind: Hintergrundbeleuchtung: 31,4 asb, Maximale Beleuchtung: 10000 asb, Stimulusgröße: Goldmann III, Stimulusdauer: 200ms und 24-2 Test-Grid (54 Orte im Abstand von 6°). Die technischen Spezifizierungen von HFA3 sind: Hintergrundbeleuchtung: 31,5 asb, Maximale Beleuchtung: 10000 asb, Stimulusgröße: Goldmann IV, Stimulusdauer: 200ms und 24-2 Test-Grid (54 Orte im Abstand von 6°).

Die Spezifität und Sensitivität wurde anhand der MD- und PSD-Werte bestimmt, wobei die Cut-Off Werte bei MD>-2 und PSD <6 lagen.

Die Spearman Korrelation wurde für MD und PSD berechnet.

Ergebnisse: Eine Kontrollperson und fünf Glaukompatienten mussten wegen zu geringer Patientencompliance (Fixierfehler, Anzahl der falsch Positiven) ausgeschlossen werden.

Die Spezifität für COMPASS und HFA war 100% in der Kontrollgruppe für MD, PSD und MD+PSD. Die Sensitivität für COMPASS bei den Glaukom-Patienten war 73,33% für MD, 66,67% für PSD und 66,67% für MD+PSD. Die Sensitivität für HFA bei den Glaukom-Patienten war 93,33% für MD, 66,67% für PSD und 66,67% für MD+PSD. COMPASS und HFA zeigten eine signifikante Korrelation für MD (r=0,87, p=0,00002) und PSD (r=0,89, p=0,00001).

Schlussfolgerung: Die Studie zeigte, dass COMPASS und HFA ähnliche Ergebnisse lieferten. Für den Unterschied in den MD-Werten könnte die unterschiedliche Stimulusgröße verantwortlich sein. Die Möglichkeit der direkten Kombination von Gesichtsfeld und Bildgebung der Retina und das integrierte Eye-Tracking System könnten Vorteile von COMPASS sein.