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Perimetrische Frühdiagnostik
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Veröffentlicht: | 24. Mai 2016 |
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Die glaukomatöse Optikusneuropathie wird in ihrer Beeinträchtigung durch die Kombination aus strukturellen und funktionellen Störungen charakterisiert, wobei die verschiedenen diagnostischen Verfahren im Aufdecken der Auffälligkeiten nur einen geringen Überschneidungsbereich aufweisen. Dies bedeutet, dass eine perimetrische Untersuchung zur Glaukomdiagnostik zwingend erforderlich ist und nicht durch bildgebende Verfahren ersetzt werden kann, zumal neurobiologisch funktionelle Veränderungen immer den strukturelle Zelluntergängen voraus gehen. Allerdings ist die achromatische Perimetrie als Goldstandard wenig empfindlich für frühe glaukomatöse Veränderungen. In Struktur-Funktions-Analysen konnte gezeigt werden, dass 30-40% der retinalen Ganglienzellen zu Grunde gegangen sein müssen, um erste nachweisbare Skotome in der achromatischen Perimetrie zu detektieren. Aus diesem Grund wurden in den letzten 15 Jahren neue perimetrische Verfahren entwickelt, die das Auftreten sowie die Progression einer glaukomatösen Optikusneuropathie zeitlich früher nachweisen können, wie die Frequenzverdopplungs-, Flimmer- und Flicker-Perimetrie. Gemeinsam ist diesen Verfahren ein bewegter Stimulus, der gezielt die magnozellulären Ganglienzellen anregt Durch den kombinierten Einsatz der achromatischen Perimetrie mit einer der Bewegungsperimetrien können somit perimetrische Auffälligkeiten und Veränderungen wesentlich früher erfasst werden. Dadurch können therapeutische Entscheidungen früher erfolgen und dazu beitragen, die glaukomatöse Optkusneuropathie besser in den Griff zu bekommen.