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Hintergrund: Die Möglichkeiten der Glaukomchirurgie sind durch die mikroinvasiven Verfahren (MIGS) deutlich erweitert worden. Ziel der vorliegenden Fallserie ist es, über die ersten Erfahrungen mit dem XEN Gel Stent^® der Firma Aquesys, welche an der Universitätsaugenklinik Lübeck implantiert worden sind, zu berichten.

Methoden: Die Implantation des XEN Gel Stent^® erfolgte bei Patienten, die an einem mittelschweren Offenwinkelglaukom (OWG) litten. Die Augen wurden mit Mitomycin C in einer Konzentration von 0,1 mg/ml 20 Minuten vor der eigentlichen Operation durch eine subkonjunktivale Injektion vorbehandelt. Die Implantation erfolgte nicht in Kombination mit einer Cataract-Operation. Ausgewertete Daten beziehen sich auf das Alter der Patienten, die Funktion, Anzahl der Medikamente vor und nach Operation, Drucksenkung, intra- und postoperative Komplikationen und Ausprägung des Sickerkissens.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte der Stent erfolgreich implantiert werden. Ein Patient zeigte ein etwas zu weit in die Vorderkammer ragendes Implantat. Alle Patienten bildeten ein mikrozystisches Sickerkissen aus. Kein Patient zeigte eine signifikante persistierende Visusreduktion nach erfolgter Operation. Außer der Entstehung zarter Vorderkammerblutungen, die während der Implantation entstanden waren, kam es zu keinen weiteren wesentlichen Komplikationen. Insbesondere zeigten sich keine Hypotonie bedingten postoperativen Komplikationen. Neben einer deutlichen Drucksenkung ergab sich zusätzlich eine deutliche Reduktion der zu applizierenden topischen Antigaukomatosa.

Schlussfolgerungen: Die ab interno Trabekulektomie mittels des XEN Gel Stent^® scheint ein effizienter MIGS-Eingriff mit einem guten drucksenkenden Effekt und einem hohen Sicherheitsprofil für die Patienten zu sein, die an einem moderaten OWG leiden. Es bedarf jedoch einer längeren Nachbeobachtungszeit, um die Nachhaltigkeit des Eingriffes insbesondere im Bezug auf den drucksenkenden Effekt sicher beurteilen zu können.