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66. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

27.05. - 28.05.2016, Bad Segeberg

Hornhaut-Quervernetzung bei schwerer therapieresistenter Keratitis: Übersicht und Fallbeispiele

Meeting Abstract

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  • Stephan J. Linke - Hamburg; zentrumsehstärke, Spectrum am UKE, Hamburg; CareVision, Hamburg
  • T. Katz - Hamburg; CareVision, Hamburg
  • J. Steinberg - zentrumsehstärke, Spectrum am UKE, Hamburg; CareVision, Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 66. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Bad Segeberg, 27.-28.05.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16vnda13

doi: 10.3205/16vnda13, urn:nbn:de:0183-16vnda138

Veröffentlicht: 24. Mai 2016

© 2016 Linke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In Anbetracht zunehemender Antibiotika-Resistenzen, Kosten und der limitierten Spezifität einer konservativen Behandlung werden neue Therapie-Möglichkeiten zur Behandlung von Infektionen der Hornhaut gesucht. Ist die Quervernetzung der Hornhaut (Riboflavin/ UVA) eine sinnvolle Option bei therapie-resistenter und progredienter Keratitis?

Methoden: Bis dato sind ca 200 klinische Fälle der Quervernetzung bei verschiedenen Formen der Keratitis in ca. 30 Publikationen bekannt. Die Mehrzahl dieser Fälle verwendete das sogenannte Dresdner Protokoll, welches sich als Standardbehandlung bei progressivem Keratokonus etabliert hat und berichtet über einen positiv unterstützenden Effekt der Quervernetzung im Vergleich zur alleinigen Antibiotikatherapie. In vielen Fällen wurde durch diese Kombination eine Stabilisation des Befundes bei schwerer Keratitis und progredientem Ulkus erreicht. Jedoch gibt es auch kritische Berichte bei der Behandlung von tiefen stromalen mykotischen Infektionen.

Ergebnisse: Es wird eine aktuelle Literaturübersicht über den Stand der Evidenz-basierten Studienlage bezüglich Quervernetzung bei Keratitis geliefert. Anhand von eigenen Fallbeispielen werden exemplarisch die Indikationsstellung, das therapeutische Vorgehen, der klinische Verlauf und Nebenwirkungen des Verfahrens diskutiert.

Schlussfolgerung: Die Photoaktivierung eines Chromophors kann reaktive Sauerstoffradikale freisetzen und hierdurch die mikrobielle Last im Gewebe reduzieren – vergleichbar mit einer desinfizierenden Lösung. Weitere prospektiv randomisierte Studien sind notwendig, um die Sicherheit und Wirksamkeit im Vergleich zur Standardtherapie zu evaluieren und die Behandlungsparameter zu optimieren.