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65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

05.06. - 06.06.2015, Hamburg

Boston-Keratoprothese bei komplexen Hornhautsituationen: Patientenauswahl, operatives Vorgehen und postoperative Nachsorge

Meeting Abstract

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  • Andreas Mohr - Bremen

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Hamburg, 05.-06.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15vnda46

doi: 10.3205/15vnda46, urn:nbn:de:0183-15vnda461

Veröffentlicht: 2. Juni 2015

© 2015 Mohr.
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Gliederung

Text

Trotz deutlich verbesserter immunmodulatorischer Therapie bleiben Patienten mit komplexen Hornhauterkrankungen im Sinne von epithelialen Erkrankungen insbes. bei neurotrophen Keratopathien Sorgenkinder in der operativen Versorgung. Wir haben deswegen bei diesen Patienten, bei denen teilweise mehrere Abstoßungen als Reaktionen nach perforierenden Keratoplastiken durchgeführt worden sind, uns entschlossen, eine Boston-Keratoprothese Typ II einzusetzen um bei diesen Patienten eine Rehabilitation durchzuführen. Das operative Verfahren, dass in einem Video gezeigt wird, ist als relativ einfach anzusehen, da ggf. sogar das alte Hornhautgewebe noch einmal verwendet werden kann. In der postoperativen Nachsorge ist unbedingt auf eine langdauernde antibiotische Therapie zu achten um wegen der Gefahr einer latenten subklinischen Undichtigkeit im Rahmen des Treperationsbettes einer Endophtalmitis vorzubeugen. Hierbei sind intensive Aufklärungsgespräche mit dem Patienten notwendig. Die postoperative Kontrolle muss unbedingt die Durchführung von Vorderabschnitts-OCT´s enthalten um auch in Frühform Lockerungen der Keratoprothese zu erkennen. Bei Problemen mit diesen Keratoprothesen ist ggf. das ganze Spektrum von Bindehauttransplantationen anzuwenden um die Prothese sicher am Ort zu halten. Positiver Effekt der Boston-Keratoprothese ist der, dass bei diesen Patienten bei relativer kosmetischer Unauffälligkeit auch jederzeit dieses Verfahren wiederholt werden kann. Herausfordernd ist bei den Patienten weiterhin, Membranbildung im Sinne eines anterior-fibrosis-Syndrom, was zu einem erneuten Eingriff führen könnte.