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65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

05.06. - 06.06.2015, Hamburg

Behandlung dekompensierter Sekundärglaukome im Rahmen einer juvenilen idiopathischen Arthritis mit Glaukomdrainageimplantaten

Meeting Abstract

  • Mark Saeger - Kiel
  • K. Purtskhvanidze - Kiel
  • S. Koinzer - Kiel
  • J. Roider - Kiel
  • B. Nölle - Kiel

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Hamburg, 05.-06.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15vnda28

doi: 10.3205/15vnda28, urn:nbn:de:0183-15vnda281

Veröffentlicht: 2. Juni 2015

© 2015 Saeger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine schwerwiegende Komplikation bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA) ist das Sekundärglaukom. Eine Erblindung, schon in der Jugend, kann daraus resultieren. In den meisten Fällen ist eine operative Versorgung notwendig. Die Auswahl des operativ einzusetzenden Verfahrens ist schwierig. Ziel dieser Untersuchung war es, das Ergebnis nach operativer Versorgung mittels Glaukomdrainageimplantaten (GDI), durchgeführt bei Sekundärglaukomen verursacht durch Uveitiden bei Patienten mit JIA, zu untersuchen.

Methoden: Retrospektiv untersuchten wir 9 Augen von 7 Patienten, die mit einem GDI zwischen 2000 und 2013 versorgt wurden. Aufgrund einer JIA hatten alle Patienten ein dekompensiertes Sekundärglaukom bei rezidivierenden Iridozyklitiden trotz intensiver antiglaukomatöser Therapie.

Ergebnisse: Das Alter der Patienten betrug zum Zeitpunkt der GDI Implantation im Mittel 21 Jahre. In der Geschlechterverteilung waren 5 Patienten weiblich und 2 männlich. Präoperativ wurden bei 6 Augen Trabekulektomien, Zyklophotokoagulationen und eine Zyklokryokoagulation durchgeführt. Bei allen Patienten wurde ein Ahmed-Implantat eingesetzt. Das Follow-up betrug im Mittel 37 Monate (2 Monate bis 9 Jahre). Präoperativ lag der Augeninnendruck im Mittel bei 30 mmHg (19–38 mmHg), beim letzten postoperativen Follow-up im Mittel bei 11 mmHg (2–25 mmHg). Lokale Antiglaukomatosa wurden präoperativ im Mittel 3,3 (1–5), postoperativ 1,5 (0–5) eingesetzt. Systemische Antiglaukomatosa erhielten präoperativ 5 Patienten, postoperativ keiner. Bei 2 Patienten kam es trotz langfristiger guter Augeninnendrucksenkung im Verlauf zu einer Bulbushypotonie auf 2 und 4 mmHg. Der Drainageschlauch wurde bei diesen Patienten wieder entfernt.

Schlussfolgerungen: Eine erfolgreiche Augeninnendrucksenkung durch GDI’s wird trotz verstärkter Bindehautvernarbung bei dekompensierten Sekundärglaukomen im Rahmen rezidivierender Iridozyklitiden bei der Grunderkrankung einer JIA erreicht. Die topische und systemische antiglaukomatöse Therapie kann langfristig reduziert werden. Im Langzeitverlauf kann es aber auch zu schwerwiegenden Bulbushypotonien kommen, die eine operative Versorgung notwendig machen.