gms | German Medical Science

Hintergrund: Der supraziliar zu implantierende CyPass Mikro-Stent (Transcend Medical) hat sich in mehreren Studien als wirksame Prozedur im Rahmen einer Mikroinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) erwiesen. Jetzt wird untersucht, ob die zusätzliche Einführung eines Viscoelasticums in den supraziliaren Raum eine Verbesserung der Methodik darstellt.

Methoden: In diese randomisierte, kontrollierte Multicenter-Pilotstudie wurden Patienten mit Offenwinkelglaukom eingeschlossen, die einen Augendruck (IOD) über 21 mmHg ohne Medikation hatten. Die Patienten wurden in 3 Gruppen randomisiert: Gruppe 1 = Kontrolle: Mikro-Stent ohne Viscoelasticum, Gruppe 2: Mikro-Stent plus 30 µl Viscoelasticum und Gruppe 3: Mikro-Stent mit 60 µl Viscoelasticum. Untersucht wurden im Folgenden die Komplikationen, der IOD-Verlauf und die Anzahl der IOD-senkenden Lokaltherapeutika über 12 Monate.

Ergebnisse: Es wurden 63 Augen in die 3 Gruppen randomisiert. Der Ausgangs-IOD betrug 25.3±3.7 mmHg in Gruppe 1, 27.1±5.5 mmHg in Gruppe 2 und 26.6±6.2 mmHg in Gruppe 3. Es gab keine schwerwiegenden intra- oder post-operativen Komplikationen. Der mittlere IOD nach 12 Monaten betrug 18.3±4.4 mmHg in Gruppe 1, 18.4±8.3 mmHg in Gruppe 2 und 16.7±3.7 mmHg in Gruppe 3. Die IOD-Senkung im Vergleich zum Ausgangs-IOD betrug -7.0±4.2 in Gruppe 1, -8.7±7.8 in Gruppe 2 und -9.9±5.8 in Gruppe 3, was für eine Dosis-abhängige Wirkung spricht. Die Anzahl der Lokaltherapeutika sank in Gruppe 1 von 1.2±1.2 auf 0.4±0.7, in Gruppe 2 von 1.4±1.6 auf 1.0±1.4 und in Gruppe 3 von 1.0±1.1 auf 0.7±1.1.

Schlussfolgerung: Die Implantation eines CyPass Mikro-Stents mit gleichzeitiger Erweiterung des supraziliaren Raumes durch ein Viscoelasticum führt bei Patienten mit Offenwinkelglaukom zu einer signifikanten Senkung des IOD und zu einer Reduktion der erforderlichen Lokaltherapeutika über 12 Monate.