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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Die Harnleitersonographie beim Stein: Reicht „Schwarz-weiss“ oder muss es ein „Funkeln“ (twinkling) sein

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Michael Schardt - Asklepios Klinik Lindau, Lindau, Deutschland
  • Heinrich Anselm - Asklepios Klinik Lindau, Lindau, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay62

doi: 10.3205/24urobay62, urn:nbn:de:0183-24urobay620

Veröffentlicht: 26. April 2024

© 2024 Schardt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In unserer Untersuchungsserie von 338 Pat. mit Nierenkolik durch einen Harnleiterstein bei erweitertem oberen Harntrakt wurden bei den letzten 20 Pat. regelmäßig auf das Funkeln durch das Twinkling-Artefakt geachtet, da durch mehrere Untersucher beim sonographischen Steinnachweis das Twinkling-Phänomen von >90% in der Farbduplexsonographie beschrieben wurde.

Material und Methode: In der Klinik stand uns ein high-end Sonogerät der Fa. Samsung in der gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung zur Verfügung. Das Twinkling-Artefakt, wenn es vorhanden war, konnte sowohl beim Abdomen-Schallkopf als auch beim Vaginalschallkopf in der Farbduplex-Sonographie nachgeweisen werden.

Bei unserer Untersuchungsreihe von 338 Pat wurde bei den letzten 20 Pat. die Farbduplex-Sonographie nicht nur zur Darstellung der iIiakalen oder spermatikalen Gefäße zur Verifizierung des Harnleiters an der Gefäßkreuzung verwendet, sondern auch zum Steinnachweis mit dem Twinkling-Artefakt, ansehnlich als erkennbarer Schweif durch den schnellen Farbwechsel im Schallschatten des Steines.

Ergebnisse: Bei den letzten 20 Pat. war überraschenderweise nur bei 5 Pat. (25%) ein Twinkling-Artefakt nachweisbar. Ausser bei 1 Pat. wurden die Steine im „Schwarz-Weiss-Modus“ auch ohne Hinzuziehen des Farb-Dopplers durch Stein-Reflex und Schallschatten gesichert. Bei diesem einen Pat. war der Steinnachweis nur durch das „Funkeln“ des Steines neben der Schiene im nicht mehr erweitertem Harnleiter erkennbar, sodaß ein spontaner Steinabgang ausgeschlossen und auch hier auf eine CT-Sicherung vor einer erneuter Ureteroskopie verzichtet werden konnte.

Schlussfolgerung: Im Gegensatz zu anderen Untersuchern, die das Twinkling-Phänomen bei > 90% der Pat. bei Steinen nachweisen konnten, fanden wir dies in unserer kleinen Gruppe nur bei 25%; für den Steinnachweis zeigte diese Untersuchungsmethode für uns keinen wesentlichen Mehrwert, Steinreflex und Schallschatten waren in einem auch mäßig dilatierten Harnleiter zum Steinachweis ausreichend.

Nur bei einem Pat., bei dem durch die Schieneneinlage der Harnleiter nicht mehr erweitert war, konnte das Funkeln, das auch bei der primären sonographischen Diagnostik vor der Schieneneinlage gut zu sehen war, den Steinnachweis neben der Schiene im nicht erweitertem Harnleiter zeigen und einen spontanen Steinabgang ausschliessen.