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Kognitive transperineale Mikro-Ultraschall/Magnetresonanztomographie fusionierte Prostatabiopsie – ist die additive systematische Biopsie noch zeitgemäß?
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Veröffentlicht: | 26. April 2024 |
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Einleitung: Erhebung der Prostatakarzinom (PCa) -Detektion mittels kognitiver transperinealer Exact-Imaging Mikro-Ultraschall (MUS)/ multiparametrischer Magnetresonanztomographie (mpMRT) fusionierter gezielter Prostatabiopsie (TB) versus additiver simultaner Exact-Imaging Mikro-Ultraschall systematischer-transperinealer Prostatabiopsie (SB) versus der Kombination (TB&SB).
Methode: Es wurden 265 Patienten mit PCa-Verdacht (suspekter PSA Erhöhung mit/ohne auffälliger digital rektaler Untersuchung und konsekutivem mpMRT der Prostata) eingeschlossen. Die externe PI-RADS Klassifikation wurde intramural reevaluiert bzw intraoperativ der ‚Prostate Risk Identification using MUS Score‘ (PRIMUS) vergeben. Primär erfolgte unter oraler Antibiose (Fosfomycin 3g), i.v. Analgesie und Lokalanästhesie die TB und nachfolgend die SB. Ein PCa wurde bei ISUP>1, PSA ≥10 ng/ml oder cT2b als klinisch signifikant (csPCa) gewertet.
Ergebnisse: Das mediane Alter, PSA, PSA-Dichte, Prostata-/Tumor-Volumen sowie Stanzen Anzahl der TB und SB lag respektive bei 67a, 6.7 ng/ml, 0.15 ng/ml/cm3, 44 ml/ 0.6 ml, bzw. 4 und 12.
In Summe hatten 18% ≥1 Vorbiopsie. Insgesamt konnte bei 176/265(66%) ein PCa nachgewiesen werden.
Ein csPCa wurde mittels TB&SB (165/265(62%) häufiger als durch die TB (142/265(53%;p<0.0001) oder SB (155/265(58%;p=0.002) detektiert. Das csPCa war alleinig mittels TB in 10/265(4%) bzw. nur in der SB bei 23/265(9%) Patienten zu detektieren.
Die PI-RADS Läsion war bei 173/259(67%) Patienten mit der MUS Läsion ident.
Ein csPCa zeigte sich mittels TB&SB vs. TB bei PI-RADS-2; 3/6(50%) vs. 3/6(50%;p=1), PI-RADS-3; 20/42(48%) vs. 18/42(43%;p=0.2), PI-RADS-4; 92/155(59%) vs. 73/155(47%;p<0.0001) sowie PI-RADS-5; 45/50(90%) vs. 44/50(88%;p=0.3).
Die TB&SB vs. TB waren je nach PRIMUS-2; 4/14(29%) vs. 4/14(29%;p=1), PRIMUS-3; 24/48(50%) vs. 20/48(42%;p=0.455), PRIMUS -4; 85/125(68%) vs. 73/125(58%;p=0.0005) sowie PRIMUS-5; 41/53(77%) vs. 39/53(74%;p=0.2) mit einem csPCa assoziiert.
Der Nachweis eines csPCa mittels TB bzw. SB korrelierte univariat signifikant mit dem Alter (p=0.04 bzw. p=0.006), PI-RADS (p<0.0001 bzw.p=0.0004), PRIMUS (p=0.002 bzw. p=0.005) und Tumorvolumen (jeweils p<0.0001) nicht aber mit dem Prostatavolumen. Multivariat waren nach TB das Tumorvolumen (OR:1.6; 95%CI: 0.97-2.7;p=0.03) und der PI-RADS (-5vs.-3;OR:5, 95%CI:1.5-17;p=0.01 sowie -5vs.-4;OR:5, 95%CI:1.2-10;p=0.02) bzw. alternativ der PRIMUS(-4vs.-2;OR:6, 95%CI:1.3-26;p=0.02 sowie -5vs.-2;OR:6, 95%CI:1.2-30;p=0.03 bzw. -4vs.-3;OR:2, 95%CI:1-4.7;p=0.048) und das Tumorvolumen(OR:2.5; 95%CI: 1.5-4;p<0.0001) signifikant mit dem csPCa assoziiert. Die TB weist bei einem Tumorvolumen >0.6 ml häufiger ein csPCa nach (p=0.0001).
Schlussfolgerung: In der Gesamtkohorte weist die TB&SB Methode am häufigsten ein csPCa nach. Jedoch scheint bei Patienten mit einer PI-RADS5-Läsion bzw. PRIMUS4/5 und einem Tumorvolumen>0.6 ml die alleinige TB auszureichen um das csPCa zu entdecken.