Artikel
Positiver Absetzungsrad bei Operation eines Nierenzellkarzinoms? Aktuelle Daten aus der VERSUS-Studie von d-uo
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. April 2024 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet machen in Deutschland etwa 36% aller Krebserkrankungen bei Männern und etwa 5% aller Krebserkrankungen bei Frauen aus (RKI 2020). Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie.
Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In die VERSUS-Studie werden alle Patienten mit einer urologischen Tumorerkrankung eingeschlossen. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit einem positiven Absetzungsrand bei Operation eines Nierenzellkarzinoms untersucht.
Ergebnisse: Zwischen Mai 2018 und Dezember 2023 wurden 20.558 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 1.617 Patienten (7,9%) lag ein Nierenzellkarzinom vor. Insgesamt liegen aus der VERSUS-Studie Daten für 967 Operationen eines Nierenzellkarzinoms vor. Ein positiver Absetzungsrand lag insgesamt bei 7,1% aller Patienten vor. Dies ist etwas höher als die Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) ausweist. Demnach lag bei Operationen im Jahr 2020 in gut 5% aller Fälle ein positiver Absetzungsrand (R1 oder R2) vor. In knapp 5% aller Fälle war der Absetzungsrand nicht beurteilbar (Rx) bzw. unbekannt.
Schlussfolgerung: Ein positiver Absetzungsrand bei Operation eines Nierentumors lag bei einem von 14 operierten Patienten vor. Bei diesen Patienten ist prinzipiell eine Diskussion über das weitere Vorgehen zu führen.