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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Vergleich von transurethraler Resektion (TUR-P) und Thuliumfaserlaser Enukleation der Prostata (ThulEP) bei Patienten mit Prostatavolumen ab 40 ml bezüglich Effizienz und Sicherheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Fiona-Sofia Siokou - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Victor Paiss - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Miriam Hollerer - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Alexander Mangold - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland
  • Roman Ganzer - Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, Bad Tölz, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay09

doi: 10.3205/24urobay09, urn:nbn:de:0183-24urobay092

Veröffentlicht: 26. April 2024

© 2024 Siokou et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P) galt lange Zeit als Goldstandard zur transurethralen Desobstruktion beim benignen Prostatasyndrom. In den letzten Jahren konnten sich Laser-basierte Verfahren zur anatomischen Enukleation der Prostata als gleichwertige Verfahren etablieren, wobei diese oft mit einer geringeren Nachblutungsrate assoziiert werden. Wir untersuchten das Patientenoutcome einer früheren Serie nach TUR-P im Vergleich zu einer Serie des ersten Jahrs der Lernkurve nach Umstieg auf Thuliumfaserlaser Enukleation der Prostata (ThulEP) bei Patienten mit Prostatavolumen ab 40 ml.

Methode: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von Patienten mit einem Prostatavolumen ab 40 ml, die in unserer Klinik im Zeitraum 01/2019–01/2023 eine bipolare TUR-Prostata oder von 01/2023-08/2023 eine ThulEP (Soltive Premium Thuliumfaserlaser, Olympus) erhielten. Perioperative Parameter bezüglich Effizienz und Sicherheit der beiden Verfahren wurden dabei erfasst und verglichen. Die statistische Testung erfolgte mittels Chi Quadrat- und Mann-Whitney-U-Test.

Ergebnisse: Im beschriebenen Zeitraum wurden 263 Patienten mit einem Prostatvolumen ≥40 ml (TUR-Prostata n=171 bzw. ThulEP n=92) von sechs (TUR-Prostata) bzw. zwei Operateuren (ThulEP) operiert. Das mittlere Patientenalter war in beiden Gruppen vergleichbar (72,2 vs. 73,7 Jahre). Das mittlere Prostatavolumen war in der ThulEP Gruppe stat. signifikant höher (TUR-P: 58,1 (40–90) ml versus ThulEP: 72,5 (40–135) ml, p<0,001), die mittlere OP-Dauer vergleichbar (TUR-P: 134,4 min. vs. ThulEP: 143,5 min., p=0,05). Patienten nach ThulEP wiesen signifikant weniger Nachblutungen auf (6,5% vs. 18,1%, p=0,01) bei einer signifikant kürzeren Krankenhausverweildauer (3,9 vs. 4,5 Tage, p=0,01). Mittels ThulEP konnte ein signifikant höherer prozentualer Gewebeabtrag erzielt werden (60,5% vs. 38,4%, p<0,001). Die Gruppen unterschieden sich nicht bezüglich postoperativer Restharnwerte, der Notwendigkeit einer Nachresektion bei Harnverhalt oder Entlassung mit Urindauerableitung, sowie Rate an postoperativen Harnwegsinfekten.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Serie zeigen, dass durch ThulEP bereits in den ersten acht Monaten der Lernkurve statistisch signifikant weniger Nachblutungen bei signifikant höherem Gewebeabtrag im Vergleich zur TUR-P bei Patienten mit einem Prostatavolumen ≥40 ml erzielt werden konnten. Die ThulEP hat sich daher in unserer Abteilung als Standardverfahren bei Patienten mit BPO und einem Prostatavolumen von 40–100 ml etabliert.