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50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02.05. - 04.05.2024, München

Roboterassistierte Prostataadenomenukleation – RAPAE

Meeting Abstract

  • David Kajaia - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland
  • Benjamin Hager - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland
  • Stefan Kliebisch - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland
  • Karl Weingärtner - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland
  • presenting/speaker Vahudin Zugor - Sozialstiftung Bamberg, Bamberg, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 50. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. München, 02.-04.05.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24urobay08

doi: 10.3205/24urobay08, urn:nbn:de:0183-24urobay080

Veröffentlicht: 26. April 2024

© 2024 Kajaia et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen des alternden Mannes. Bei einem Prostatavolumen von über 80 ccm können endoskopische Enukleationsverfahren, offen chirurgische Prostataadenomenukleation oder laparoskopische Prostataadenomenukleation angeboten werden. Die roboterassistierte Chirurgie ersetzt zunehmend die laparoskopischen und offen operativen Techniken.

Methoden: Seit Februar 2019 bis heute haben in unserer Klinik 160 Patienten eine roboterassistierte Prostataadenomenukleation bekommen. Die operativen und funktionellen Ergebnisse der ersten 57 Patienten können wir nun präsentieren. Die Operationen wurden von einem Operateur durchgeführt, der eine hohe Expertise im roboterassistierten Operieren besitzt, allerdings zuvor keine roboterassistierte Prostataadenomenukleationen durchgeführt hatte. Vor diesem Hintergrund war auch interessant zu eruieren, wie sich die Operationsergebnisse (Operationszeit, Blutverlust, stationärer Aufenthalt der Patienten, Komplikationen u.a.) mit zunehmender Anzahl der Operationen und Erfahrung des Operateurs verändert haben.

Ergebnisse: Mittleres Alter betrug 70,9 J (52–85), durchschnittlicher stationärer Aufenthalt war 9 Tage (6–18), stationärer Aufenthalt der ersten 28 Patienten 10 Tage, und der letzten 28 Patienten 8 Tage. Mittleres Prostatagewicht betrug 95 g (31–220). Durchschnittliche Operationszeit wurde mit 200 min gemessen (93–333), wobei dieser Wert der ersten 28 Patienten 203 min und der letzten 28 Patienten 163 min betrug. Durchschnittlicher Hb-Abfall wurde mit 2,17 g/dl gemessen, wobei dieser Wert der ersten 28 Patienten 2,43 g/dl und der letzten 28 Patienten 1,92 g/dl betrug.

Die Auswertung zeigte, dass 22 von 57 Patienten simultan eine weitere Operation bekommen haben. Davon 20 Patienten zwei simultanen Operationen: 6x Divertikel, 7x Leistenherniotomien, 6x Blasensteinentfernungen, 1x Zirkumzision. Zwei Patienten bekamen drei simultane Operationen: 1x RAPAE+Blasensteinentfernung+Divertikelresektion 1x RAPAE+Divertikelentfernung+Zirkumzision.

Die Analyse der funktionellen Ergebnisse zeigte einen durchschnittlichen präoperativen Restharnwert von 186 ml (20–2000) und der gleiche Wert postoperativ betrug 21,66 ml (0–130). Das IPSS wurde mit 24,5 (7–35) Punkten präoperativ erhoben, und der gleiche Wert postoperativ war 3,4 (1–26) Punkte. Der durchschnittlicher Lebensqualitätsindex veränderte sich von 4,3 (1–5) Punkte präoperativ auf 1,1 (0–5) Punkte postoperativ. Durchschnittlicher max. Flowwert präoperativ war 13,9 ml/s und 22,57 (9–47) postoperativ.

Schlussfolgerung: Roboterassistierte Prostataadenomenukleation ist bei einem größeren Prostatavolumen eine mögliche Alternative zu transurethralen Operationsverfahren und zur offenen Adenomenukleation. Begleiterkrankungen wie Harnblasensteine, Blasendivertikel und Leistenbruch sind simultan einfach behandelbar. Die Ergebnisse und Komplikationsrate sind in geübter Hand vielversprechend. Durch ein minimalinvasives Operationsverfahren erreicht man ein geringeres Operationstrauma, sodass die Patienten eine schnellere Rekonvaleszenz erfahren.