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Klinische Blasenfunktion nach Implantation einer zirkumtrigonalen AMS 800 Manschette bei Patientinnen mit Harnröhrenverlust
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Veröffentlicht: | 18. Mai 2022 |
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Einleitung: Das Trigonum scheint eine essentielle Rolle bei der Miktion zu spielen, indem die Öffnung des Blasenhalses unterstützt wird. Tubularisierung des Trigonums, um eine Neourethra zu konstruieren, verändert die Blasenentleerung. Wir haben sechs Patientinnen nach trigonaler Tubularisierung und Implantation eines artifiziellen Sphinkters (AS) hinsichtlich der Blasenfunktion evaluiert.
Methoden: Eine Neourethra wurde aufgrund fehlender Harnröhre sekundär zu einem Trauma oder einer Manschettenarrosion rekonstruiert. Um Harnkontinenz zu erreichen, wurde eine Manschette eines AS um das tubularisierte Trigonum gelegt. Dies wurde, wenn nötig, mit Ureteroneostomien kombiniert. Drei Patientinnen litten an einer Myelomeningozele (MMC) und drei Patientinnen hatten ein schweres Beckentrauma mit peripherer Motoneuronläsion (zwei komplett, eine inkomplett) in der Vorgeschichte.
Ergebnisse: Medianes follow-up beträgt zehn Jahre. Zwei Patientinnen nach Beckentrauma konnten alleine mit abdominellem Druck miktionieren. Eine dieser Patientinnen entwickelte fast normale Detrusorkontraktionen während der Miktion (inkomplette Läsion) im Laufe des folow-up. Alle anderen Patientinnen mussten selbstkatheterisieren. Alle Patientinnen waren kontinent (0–1 Sicherheitseinlage pro Tag). Alle drei Patientinnen mit MMC benötigten eine Blasenileumaugmentation, wonach eine Spontanmiktion weder möglich noch ratsam war.
Schlussfolgerung: Trigonale Tubularisierung ermöglicht die Rekonstruktion einer Neourethra. Kombiniert mit einer zirkumtrigonalen Manschette eines AS wird Kontinenz erreicht. Bei einer Patientin mit nahezu normaler Detrusorfunktion war eine Spontanmiktion nach Öffnen der Manschette möglich. Trigonale Tubularisierung hat in diesem Fall die Detrusorfunktion nicht eingeschränkt.