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48. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie

19.05. - 21.05.2022, Lindau

Klinische Blasenfunktion nach Implantation einer zirkumtrigonalen AMS 800 Manschette bei Patientinnen mit Harnröhrenverlust

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jannik Stühmeier - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Patricia Kink - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Lukas Andrius Jelisejevas - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Alexandra Gulacsi - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Peter Rehder - Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 48. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. Lindau, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22urobay51

doi: 10.3205/22urobay51, urn:nbn:de:0183-22urobay512

Veröffentlicht: 18. Mai 2022

© 2022 Stühmeier et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Trigonum scheint eine essentielle Rolle bei der Miktion zu spielen, indem die Öffnung des Blasenhalses unterstützt wird. Tubularisierung des Trigonums, um eine Neourethra zu konstruieren, verändert die Blasenentleerung. Wir haben sechs Patientinnen nach trigonaler Tubularisierung und Implantation eines artifiziellen Sphinkters (AS) hinsichtlich der Blasenfunktion evaluiert.

Methoden: Eine Neourethra wurde aufgrund fehlender Harnröhre sekundär zu einem Trauma oder einer Manschettenarrosion rekonstruiert. Um Harnkontinenz zu erreichen, wurde eine Manschette eines AS um das tubularisierte Trigonum gelegt. Dies wurde, wenn nötig, mit Ureteroneostomien kombiniert. Drei Patientinnen litten an einer Myelomeningozele (MMC) und drei Patientinnen hatten ein schweres Beckentrauma mit peripherer Motoneuronläsion (zwei komplett, eine inkomplett) in der Vorgeschichte.

Ergebnisse: Medianes follow-up beträgt zehn Jahre. Zwei Patientinnen nach Beckentrauma konnten alleine mit abdominellem Druck miktionieren. Eine dieser Patientinnen entwickelte fast normale Detrusorkontraktionen während der Miktion (inkomplette Läsion) im Laufe des folow-up. Alle anderen Patientinnen mussten selbstkatheterisieren. Alle Patientinnen waren kontinent (0–1 Sicherheitseinlage pro Tag). Alle drei Patientinnen mit MMC benötigten eine Blasenileumaugmentation, wonach eine Spontanmiktion weder möglich noch ratsam war.

Schlussfolgerung: Trigonale Tubularisierung ermöglicht die Rekonstruktion einer Neourethra. Kombiniert mit einer zirkumtrigonalen Manschette eines AS wird Kontinenz erreicht. Bei einer Patientin mit nahezu normaler Detrusorfunktion war eine Spontanmiktion nach Öffnen der Manschette möglich. Trigonale Tubularisierung hat in diesem Fall die Detrusorfunktion nicht eingeschränkt.