Artikel
MRT gezielte Fusionsbiopsie der Prostata vs. systematische transrektale ultraschallgezielte Biopsie vs. kombiniertes Biopsieverfahren zur Detektion und korrekten Klassifikation des Prostatakarzinoms: Eine retrospektive Kohortenstudie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. Mai 2022 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Ziel dieser Studie ist es, die Prostatakarzinom Detektionsrate der MRT gezielten Fusionsbiopsie (FB) mit der systematischen ultraschallgezielten Biopsie (SB) und der kombinierten Biopsie (FB+SB) bei Biopsie naiven (BN) und bei Patienten mit vorangegangener negativer Biopsie (VN) zu vergleichen sowie die Biopsieergebnisse hinsichtlich ihrer korrekten ISUP (International Society of Urological Pathology) Klassifikation bei anschließender radikaler Prostatektomie (RPE) zu untersuchen.
Methode: 813 Patienten mit suspektem multiparametrischen Magnetresonanztomografie (mpMRT) Befund der Prostata ((Prostate Imaging Reporting and Data System Version 2 (=PIRADS) 2–5), erhöhtem Prostata Spezifischem Antigen (PSA) und/oder pathologischem digital rektalem Tastbefund wurden eingeschlossen. Es wurde die Prostatakarzinom Detektionsrate in Abhängigkeit des PIRADS score, der Biopsiemethode und der Biopsievorgeschichte (BN vs. VN) verglichen. Weiters wurde die Konkordanz der Biopsieergebnisse mit dem histologischen Ergebnis der radikalen Prostatektomie untersucht.
Ergebnisse: Ein klinisch signifikantes Prostatakarzinom (csPCa) wurde häufiger durch die kombinierte Biopsie (FB+SB) (62% bei BN, 43% bei VN) als mit der alleinigen Fusionsbiopsie (54% bei BN, 34% bei VN) oder alleinigen systematischen Biopsie (57% bei BN, 34% bei VN) detektiert. Im Falle einer csPCa Diagnose, war die Fusionsbiopsie bei Patienten mit vorangegangener negativer Biopsie (VN) häufiger falsch negativ als bei Biopsie naiven (BN) Patienten (BN 11% vs. VN 19%; p= 0.02). Verglichen mit der alleinigen FB oder SB war die kombinierte FB+ SB Biopsie in der Gesamt-, und der Biopsie naiven (BN) Patientenkohorte mit einer signifikant höheren Übereinstimmung der ISUP Klassifikation bei anschließender RPE assoziiert und führte in der gesamten-, BN-, und VN- Gruppe seltener zu einem Upgrading des Histologiebefundes.
Schlussfolgerung: Die kombinierte Biopsie (FB +SB) ist der alleinigen Fusionsbiopsie (FB) und der alleinigen systematischen Biopsie (SB) hinsichtlich der Detektionsrate des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms insbesondere bei Biopsie naiven Patienten überlegen. Weiters zeigt die kombinierte Biopsie in der Gesamtkohorte, sowie in der Subgruppe der BN Patienten die höchste Übereinstimmung mit dem ISUP Grad nach RPE und erfordert insgesamt am seltensten ein Upgrading.