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Neudiagnose Nierenzellkarzinom: Daten aus der nicht-interventionellen, prospektiven VERSUS-Studie von d-uo
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Veröffentlicht: | 18. Mai 2022 |
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Einleitung: Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet machen in Deutschland etwa 37% aller Krebserkrankungen bei Männern und etwa 5% aller Krebserkrankungen bei Frauen aus (RKI 2016). Eine Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie.
Methode: Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. In die VERSUS-Studie werden alle Patienten mit einer urologischen Tumorerkrankung eingeschlossen. In der vorliegenden Arbeit wurden Patienten mit der Erstdiagnose Nierenzellkarzinom untersucht.
Ergebnisse: Zwischen Mai 2018 und Anfang 2021 wurden 7.469 Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung dokumentiert. Bei 594 Patienten (8%) lag ein Nierenzellkarzinom vor. Bei 189 Patienten (31,8%) wurde das Nierenzellkarzinom aufgrund einer Symptomatik diagnostiziert und bei 141 Patienten (23,7%) wurde die Erkrankung durch ein „sonstiges Screening“ detektiert.
Für 447 Patienten (73,3%) war ein TNM-Stadium verfügbar. Die Verteilung der T-Stadien war wie folgt: 307 x T1 (68,7%), 49 x T2 (11%), 85 x T3 (19%) und 6 x T4 (1,3%).
Bei 15 Patienten (3,6%) lag klinisch und/oder pathologisch eine primäre Lymphknotenmetastasierung vor. Bei 37 Patienten (8,3%) lag klinisch und/oder pathologisch eine primäre Fernmetastasierung vor.
Schlussfolgerung: Die Daten des RKI zeigen für das Nierenzellkarzinom einen Anteil von 13,5% an allen Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet (RKI 2016). Die Ergebnisse aus der vorliegenden VERSUS-Studie liegen mit 8% deutlich darunter.
Hinsichtlich der Art der Tumordiagnose fiel bei einem Drittel der Patienten der Tumor durch eine Symptomatik auf. Bei fast jedem vierten Patienten war der Tumor im Rahmen eines „sonstigen Screenings“ aufgefallen.