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48. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie

19.05. - 21.05.2022, Lindau

Schussverletzung des Penis durch Softair-Projektil – ein „glücklicher Ausgang“

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Andreas Bannowsky - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Cindy Steinhagen - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Charlotte Krause - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Lisa Hagemann - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Caroline Wedel - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Osvaldo Tripepi - Imland Klinik Rendsburg, Rendsburg, Deutschland
  • Stefan Ückert - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 48. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. Lindau, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22urobay08

doi: 10.3205/22urobay08, urn:nbn:de:0183-22urobay084

Veröffentlicht: 18. Mai 2022

© 2022 Bannowsky et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Schussverletzungen am männlichen äußeren Genitale sind insbesondere in Kriegszeiten häufig und gehen in der Regel mit schwersten Verletzungen des Genitals einher. Ein lediglich subkutanes Eindringen eines Projektils nach einem Schuss ohne Verletzungen der Schwellkörper oder der Urethra ist nahezu unmöglich und dementsprechend sehr selten zu beobachten.

Methode: Ein 24-jähriger Soldat stellte sich notfallmäßig mit Schussverletzung am Penis vor. Ein Softair-Projektil habe sich anamnestisch aus der in Reinigung durch einen Kameraden befindlichen Waffe gelöst, als er, nur eine geringe Distanz entfernt, auf der Tischkante gesessen habe. Das Projektil traf links dorsolateral auf den Penis und blieb subkutan neben der Eintrittswunde stecken.

Ergebnisse: In der Aufnahmeuntersuchung tastete sich links dorsolateral am Übergang der Glans zum Corpus cavernosum subkutan ein Projektil, etwa 0,2x0,2 cm messend, welches verschieblich war. Miktion problemlos, insbesondere ohne Hämaturie. Die Erektion war unbeeinträchtigt. Es bestanden leichte Schmerzen im Wundbereich ohne weitere Verletzungen. Nach präoperativer Vorbereitung erfolgte die operative Fremdkörperentfernung gemeinsam mit einer radikalen Zirkumzision bei relativer Phimose. Flankierend erfolgte eine kalkulierte antibiotische Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure. Der postoperative Verlauf gestaltete sich bis auf eine leichte Kreislaufdysregulation unauffällig. Die Wundheilung erfolgte per primam. Der Patient konnte am ersten postoperativen Tag entlassen werden.

Schlussfolgerung: Eine Schussverletzung am Penis geht in der Regel mit schwersten Verletzungen des männlichen Genitale einher. Dieses ist eigentlich auch bei softair-Projektilen zu erwarten. Eine genaue Anamnese mit Plausibilitätsklärung ist zwingend für eine Rekonstruktion des Geschehens und der zu erwartenden Verletzungsspektrums erforderlich.