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48. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie

19.05. - 21.05.2022, Lindau

TURP bei hochbetagten Patienten (85 Jahre und älter): Eine retrospektive, multizentrische Untersuchung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Lotterstätter - Klinik Favoriten, Wien, Österreich
  • Stephan Seklehner - Landesklinikum Baden, Baden bei Wien, Österreich
  • Florian Wimpissinger - Landesklinikum Mistelbach, Mistelbach, Österreich
  • Jozsef Gombos - Landesklinikum Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Österreich
  • Christian Ramesmayer - Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg, Österreich
  • Jasmin Bektic - Universitätsklinikum Innsbruck, Innsbruck, Österreich
  • Philipp Stolzlechner - Tauernklinikum Zell am See, Zell am See, Österreich
  • Sarah Laimer - Tauernklinikum Zell am See, Zell am See, Österreich
  • Stephan Madersbacher - Klinik Favoriten, Wien, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 48. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. Lindau, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22urobay06

doi: 10.3205/22urobay06, urn:nbn:de:0183-22urobay067

Veröffentlicht: 18. Mai 2022

© 2022 Lotterstätter et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der demographische Wandel führt zu einer deutlichen Zunahme von betagten/hochbetagten Patienten, die eine minimal-invasive/chirurgische Intervention bei BPE/LUTS benötigen. Ziel dieser Studie war das Ergebnis von 85+ Patienten, die mittels TURP behandelt wurden, zu evaluieren.

Methodik: In diese retrospektive, multizentrische (n=7) Studie wurden alle Patienten inkludiert, die zum Zeitpunkt der Operation (2015–2020) 85 Jahre oder älter waren. Die prä-, intra- oder postoperativen Daten wurden erhoben, ebenso die follow-up Ergebnisse nach 3 und 12 Monaten.

Ergebnisse: Insgesamt gingen in diese Untersuchung 168 Männer (Durchschnittsalter: 88 Jahre; 85–98 Jahre) ein. Die Patienten nahmen im Durchschnitt 5 Dauermedikamente, antikoaguliert waren 64% (n=107), neurologische Ko-Morbiditäten lagen bei 17% (n=29) vor. Die Indikation für die Operation war bei 65% (n=110) rezidivierende Retention mit Dauerharnableitung. Die TURP wurde in 74% (n=125) bipolar durchgeführt. Das durchschnittliche Resektionsvolumen betrug 26,9 gr (2–103 gr). Fünf Patienten (3%) mussten wegen einer Nachblutung revidiert werden, die Gabe von Blutkonserven war bei 13 Patienten (7.7%) notwendig. Nach der Katheterentfernung konnten 85% der Patienten spontan und restharnarm die Blase entleeren. 14,3% der Patienten wurden mit Dauerharnableitung entlassen. Die Daten nach 12 Monaten lagen von 55% (n=92) der Patienten vor. Von diesen 92 Patienten konnten 77 (83.7%) spontan mit einem Restharn unter 100ml urinieren, 13% (n=12) waren mit einem Dauerkatheter versorgt. Die perioperative Mortalität lag bei 0.6% (n=1).

Schlussfolgerung: Diese retrospektive Studie dokumentiert Sicherheit und Effizienz der TURP bei hochbetagten Patienten. Nach 12 Monaten waren 87% der Patienten katheter-frei.