Artikel
TURP bei hochbetagten Patienten (85 Jahre und älter): Eine retrospektive, multizentrische Untersuchung
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 18. Mai 2022 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Der demographische Wandel führt zu einer deutlichen Zunahme von betagten/hochbetagten Patienten, die eine minimal-invasive/chirurgische Intervention bei BPE/LUTS benötigen. Ziel dieser Studie war das Ergebnis von 85+ Patienten, die mittels TURP behandelt wurden, zu evaluieren.
Methodik: In diese retrospektive, multizentrische (n=7) Studie wurden alle Patienten inkludiert, die zum Zeitpunkt der Operation (2015–2020) 85 Jahre oder älter waren. Die prä-, intra- oder postoperativen Daten wurden erhoben, ebenso die follow-up Ergebnisse nach 3 und 12 Monaten.
Ergebnisse: Insgesamt gingen in diese Untersuchung 168 Männer (Durchschnittsalter: 88 Jahre; 85–98 Jahre) ein. Die Patienten nahmen im Durchschnitt 5 Dauermedikamente, antikoaguliert waren 64% (n=107), neurologische Ko-Morbiditäten lagen bei 17% (n=29) vor. Die Indikation für die Operation war bei 65% (n=110) rezidivierende Retention mit Dauerharnableitung. Die TURP wurde in 74% (n=125) bipolar durchgeführt. Das durchschnittliche Resektionsvolumen betrug 26,9 gr (2–103 gr). Fünf Patienten (3%) mussten wegen einer Nachblutung revidiert werden, die Gabe von Blutkonserven war bei 13 Patienten (7.7%) notwendig. Nach der Katheterentfernung konnten 85% der Patienten spontan und restharnarm die Blase entleeren. 14,3% der Patienten wurden mit Dauerharnableitung entlassen. Die Daten nach 12 Monaten lagen von 55% (n=92) der Patienten vor. Von diesen 92 Patienten konnten 77 (83.7%) spontan mit einem Restharn unter 100ml urinieren, 13% (n=12) waren mit einem Dauerkatheter versorgt. Die perioperative Mortalität lag bei 0.6% (n=1).
Schlussfolgerung: Diese retrospektive Studie dokumentiert Sicherheit und Effizienz der TURP bei hochbetagten Patienten. Nach 12 Monaten waren 87% der Patienten katheter-frei.