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48. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie

19.05. - 21.05.2022, Lindau

Rezum Wasserdampfablation bei multimorbiden Patienten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Claudia Falkensammer - Klinik Favoriten, Wien, Österreich
  • Christine Meyer - Klinik Favoriten, Wien, Österreich
  • Stephan Madersbacher - Klinik Favoriten, Wien, Österreich
  • Helena Bock - Klinik Favoriten, Wien, Österreich
  • Ursula Stoces - Klinik Favoriten, Wien, Österreich

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 48. Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. Lindau, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22urobay04

doi: 10.3205/22urobay04, urn:nbn:de:0183-22urobay042

Veröffentlicht: 18. Mai 2022

© 2022 Falkensammer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Wasserdampfablation (Rezum) der Prostata ist eine etablierte minimal invasive Therapie des benignen Prostatasyndroms. Wir berichten über Sicherheit und Durchführbarkeit dieser Methode bei multimorbiden Patienten, die nicht bzw. nur mit einem sehr hohen Risiko narkosetauglich waren.

Methoden: In diese retrospektive Studie wurden alle Patienten, die an unserer Abteilung von Juli 2020 bis November 2021 behandelt wurden, evaluiert. Inkludiert wurden Patienten, die eine sehr hohes Operationsrisiko aufwiesen bzw. nicht narkosetauglich waren. Der primäre Zielparameter war eine Spontanmiktion mit Restharn <100 ml nach 3 Monaten.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 26 Patienten inkludiert. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 81 Jahre (59–93 Jahre), das Prostatavolumen 51 ccm (25–93 ccm) und der Restharn 532 ml. 20/26 Patienten hatten präoperativ einen Dauerkatheter trotz zumindest zwei Katheterauslassversuchen. Alle Eingriffe wurden in einem tagesklinischen Setting unter Lokalanästhesie durchgeführt. Der durchschnittliche Follow-up betrug 8.6 Monate (1–18 Monate), 21 Patienten (80,7%) erreichten ein Follow-up von 3 Monaten. Nach drei Monaten konnten 18/21 Patienten (85.7%) mit einem RH <100 ml spontan miktionieren. Von den 20 Patienten mit einer Dauerharnableitung präoperativ konnten nach drei Monaten 14 (70%) spontan und mit einem Restharn <100 ml urinieren. Die häufigste Nebenwirkung war eine leichte, passagere Makrohämaturie bei 7/26 Patienten (27%). Drei Patienten (11.5%) mussten wegen eines fieberhaften Harnwegsinfektes stationär behandelt werden. Drei Patienten (11.5%) verstarben 6 Wochen, 5 Monate und 7 Monate postinterventionell; zwei dieser 3 Patienten hatten einen DK in situ.

Zusammenfassung: Die Wasserdampfablation der Prostata scheint eine valide minimal invasive Methode für multimorbide Patienten mit benignem Prostatasyndrom zu sein, 70% der Patienten können vom Dauerkatheter befreit werden.