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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Stau am Bochdalek Dreieck

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Ariane Thiel - Romed Klinikum Rosenheim
  • Uwe Hanschmann - Romed Klinikum Rosenheim
  • Markus Wöhr - Romed Klinikum Rosenheim

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay108

doi: 10.3205/18urobay108, urn:nbn:de:0183-18urobay1081

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Thiel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im klinischen Alltag stellt die Harnstauungsniere eine der häufigsten Krankheitsbilder im Rahmen der Notfallversorgung dar. Häufige Ursachen sind Harnsteine oder die Obstruktion durch Tumore. Wir berichten im vorliegenden Fall über eine extrem seltene Ursache einer Harnstauung und stellen eine Literaturübersicht mit seltenen Ursachen einer Harnstauung vor.

Kasuistik: Notfallaufnahme einer 80-jährigen Patientin bei hochfieberhaftem Infekt sowie Flankenschmerzen rechts. Sonografisch bestand eine massive Harnstauung. Labor: Krea 2,86, CRP 20,7, Leu 19,2. Bei Verdacht auf ein Steinleiden erfolgte eine Abdomen CT. Hierbei fand sich überraschend eine ausgedehnte Zwerchfellhernie (Hernia diaphragmatica lumbocostalis = Bochdalek Hernie) mit Verlagerung des proximalen Harnleiters in den Thorax. Als Notfallmaßnahme erfolgte die Anlage einer perkutanen Nephrostomie. Im Weiteren nach entsprechender Infekttherapie und Rekonvaleszenz die operative Versorgung interdisziplinär mit Hernienverschluss, Verlagerung des Harnleiters und Nierenbeckenplastik. Der weitere Verlauf war im Wesentlichen unauffällig und die eingelegte Harnleiterschiene konnte im Intervall entfernt werden.

Fazit: Auch wenn der vorliegende Fall eine Rarität mit weniger als 10 beschrieben Fällen in der Literatur darstellt sollte immer auch an seltene Ursachen einer Harnstauung gedacht werden. Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit ist für die optimale Versorgung solcher Patienten essentiell.