gms | German Medical Science

44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Fall 4

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Christopher Steiner - Salzburger Landeskliniken and Paracelsus Medical University
  • Lukas Lusuardi - Salzburger Landeskliniken and Paracelsus Medical University

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay100

doi: 10.3205/18urobay100, urn:nbn:de:0183-18urobay1004

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Steiner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Ein 80-jähriger Patient stellt sich initial im Jänner 2016 mit einem Harnverhalt von 1000ml in unserer urologischen Ambulanz vor. Bei dem Patienten besteht ein Zustand nach robotisch assistierter radikaler Prostatektomie im Mai 2011 bei einem Prostatakarzinom (pT3b, pN0(0/12), pM1, R1, Gleason 4+4=8). Des Weiteren besteht ein Zustand nach adjuvanter Radiatio und Androgendeprivationstherapie von 2011 bis März 2015. An relevanten Nebendiagnosen besteht eine hochgradige Colondivertikulose sowie eine arterielle Hypertonie. Nach neuerlicher Vorstellung mit Harnverhalt von 1100ml nach Katheterauslassversuch im niedergelassenen Bereich zeigt sich ein Harnwegsinfekt mit Makrohämaturie. Einige Tage später entwickelte der Patient einen Infarkt der Arteria cerebri media, auffällig durch motorische Aphasie, welche sich jedoch im weiteren Verlauf, nach systemischer Lysetherapie, ohne Residualsymptomatik zurückbildete und wurde an der hiesigen Neurologie stationär aufgenommen. Von dort wurde er mit Makrohämaturie übernommen und nach Aufklaren des Urins zystoskopiert. Es zeigte sich lediglich das Bild einer Strahlenzystitis und eine Blasenhalsenge. Diese wurde elektiv operativ versorgt und die Blasenwand bioptisch gesichert. Im weiteren Verlauf wurde eine Instillationstherapie bei hämorrhagischer Zystitis über den niedergelassenen Kollegen durchgeführt. Es kam weiterhin zu nächtlichen Harnverhalten. Neuerliche Zystoskopie und Ureterozystogramm zeigten lediglich ödematöse Schleimhautschwellungen intravesikal. Der Patient wurde in intermittierendem Selbstkatheterismus geschult und eine Zystoskopie zur Kontrolle der Schleimhautschwellungen wurde 3 Monate später terminisiert. Mitte August 2016 wurde der Patient an der hiesigen Allgemeinchirurgie mit unklaren Unterbauchschmerzen und Schmerzen oberhalb des Leistenbandes links vorstellig. Weiterhin kam es zu unregelmäßigen Nachtschweißattacken. In der durchgeführten Bildgebung mittels KontrastmittelCT und Kernspintomographie zeigten sich eine symphysennahe Osteomyelitis im Os pubis und entzündlichen Begleitveränderungen sowie Abszessen in der linken Adduktorenmuskulatur. Es konnte eine Fistelung zwischen Blase und Symphyse diagnostiziert werden. Schließlich erfolgte nach ausgedehnter frustraner antibiotischer Therapie eine Zystektomie mit Ureterokutaneostomie. Im Verlauf kam es zu einem vollständigen Abheilen Abszessformationen.