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Verminderte Aquaporin 3 (AQP3) mRNA-Expression im Prostatektomiepräparat korreliert mit aggressiveren klinischen und pathologischen Tumoreigenschaften
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2018 |
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Fragestellung: Aquaporine sind durch den selektiven Transport von Wasser und anderen kleinen Molekülen elementar an der Aufrechterhaltung der Homöostase im menschlichen Organismus beteiligt. Studienergebnisse lassen zudem vermuten, dass Aquaporine bei der Entstehung verschiedener Tumore insbesondere im Hinblick auf die Tumorangiogenese sowie Zellmigration eine Rolle spielen. Bezüglich der Bedeutung von Aquaporinen in malignem Prostatagewebe liegen bislang keine ausreichenden Studienergebnisse vor. Die vorliegende Studie beschäftigt sich daher mit der Expression von Aquaporin 3 in malignem Prostatagewebe.
Methodik: Insgesamt wurde Prostatakarzinomgewebe von 46 Patienten unterschiedlicher Tumorstadien nach robotisch-assistierter radikaler Prostatektomie untersucht. Nach histologischer Begutachtung und Markierung der Tumorherde durch einen Uropathologen erfolgte die Mikrodissektion und RNA-Isolation aus dem Paraffingewebe. Anschließend wurde eine quantitative PCR-Analyse durchgeführt. Die relative Genexpression wurde durch Normalisierung mit dem Housekeeper PBGD (porphobilinogen desaminase) und der 40-ΔCt – Methode berechnet. Die relative mRNA-Expression wurde mit den etablierten klinischen und pathologischen Parametern mittels nicht-parametrischer Spearman-Rang-Korrelation korreliert.
Ergebnisse: Die klinischen sowie histopathologischen Parameter im untersuchten Kollektiv (16x low risk; 16x intermediate risk; 14x high risk; ∅PSA= 11,7ng/ml) zeigten erwartungsgemäß eine signifikante Korrelation untereinander. Im Hinblick auf die Expression von Aquaporin 3 konnte eine signifikante negative Korrelation mit dem PSA-Wert (Rho=-0.312; p=0.039), der klinischen Risikoklassifizierung nach D’Amico (Rho=-0.376; p=0.012) sowie dem Gleason-Score (Rho=-0.386; p=0.010) bzw. der ISUP-Graduierung (Rho=-0.350; p=0.020) im endgültigen Prostatektomiepräparat nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen, dass eine reduzierte Aquaporin-3-Expression im Prostatakarzinomgewebe mit einem aggressiveren Tumorstadium korreliert. Analog zu anderen Tumoren könnte den Aquaporinen daher eine entscheidende Rolle bei der Entstehung bzw. Progression des Prostatakarzinoms zukommen.