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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

TRUS/MRT Fusionsbiopsie der Prostata: Wertigkeit der Kombination von gezielter mit systematischer Biopsie

Meeting Abstract

  • Maximilian Horetzky - Landeskrankenhaus Salzburg
  • Martin Drerup - Universitätsklinikum Salzburg
  • Lukas Lusuardi - Universitätsklinikum Salzburg
  • Thomas Kunit - Universitätsklinikum Salzburg
  • Maximilian Pallauf - Universitätsklinikum Salzburg

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay083

doi: 10.3205/18urobay083, urn:nbn:de:0183-18urobay0832

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Horetzky et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Retrospektive Evaluation der Biojet TRUS/MRT Fusionsbiopsie in der Prostatakarzinomdiagnostik.

Methodik: Bei 206 Patienten erfolgte nach multiparametrischer MRT (mpMRT) eine Fusionsbiopsie (01/2015-01/2017). Nur Patienten mit einem PIRADS-score III–V wurden in die Studie eingeschlossen. Biopsien wurden sowohl aus der region on interest (ROI) (mean 6.7 Biopsien) sowie einer systemischen Biopsie (mean 8.6 Biopsien) entnommen transperineal entnommen. Die durchschnittliche Biopsienanzahl war 15.3. Der primäre Endpunkt der Studie war die Bestimmung der Prostatakarzinomdetektion in Patienten mit einer PIRADS III–V Läsion. Klinisch signifikante Prostatakarzinome (sPCA) wurden definiert als Gleason ≥3+4 oder eine Probeninfiltration ≥50%.

Ergebnis: Von den 206 Patienten hatten 58 (28%) eine Erstbiopsie, wohingegen 148 Patienten (72%) eine Folgebiopsie erhielten. Der mediane PSA Wert betrug 10.2ng/ml, das mediane Prostatavolumen (PV) 57.6ml. Das mediane Volumen der ROI war 4.3ml. Die Karzinomdetektionsrate war 52.9% (111 Patienten). Hiervon hatten 75 Patienten (67%) ein sPCA. Ein starker Prädikator für das Vorliegen eines Karzinoms war der PIRADS-Score. Dem jeweiligen score V, IV, III zugeordnet, ergibt sich eine Detektionsrate von 86,6% (n 44), 51,6% (n 124) bzw. 21,05% (n 37). Die Kombination von gezielter mit systemischer Biopsie erzielte eine höhere Detektionsrate als eine der beiden Methoden alleine. Von den 111 Patienten mit einem Karzinom wären mit nur der Fusionsbiopsie 99 Patienten (89%) positiv gestanzt worden. Mit der systematischen Biopsie alleine wären 52 Patienten (46%) positiv gewesen. Karzinome von 12 Patienten (10%) wären übersehen worden, hätte man nur die gezielte Biopsie durchgeführt. Hiervon waren lediglich 3% sPCa. Die Gesamtdetektionsrate von sPCA durch Fusionsbiopsie betrug 73 (65%); bei der systematischen Biopsie 34 (30%).

Schlussfolgerung: Biojet-MRT/US-Fusionsbiopsie hatte bei einer geringeren Probenanzahl eine höhere Detektionsrate als die systematische Prostatabiopsie. Die Rate der durch MRT/US-Fusion gewonnenen positiven Stanzen war abhängig vom PIRADS-Score. Die Kombination von gezielten mit systematischen Biopsien detektierte mehr Karzinome als eine der beiden Modalitäten für sich. Durch die höhere Detektionsrate von Prostatakarzinomen, sollte eine systemische Biopsie zusätzlich zur gezielten Biopsie durchgeführt werden.