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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Aquaporin-Expression korreliert mit adversen klinischen und pathologischen Faktoren beim pT1 Urothelkarzinom der Harnblase

Meeting Abstract

  • Sonja Herdegen - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Sonja Herdegen - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Wolfgang Otto - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Philipp Julian Spachmann - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Sebastian Kälble - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Ralph Markus Wirtz - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Sabine Wallinger - Stratifyer Molecular Pathology Köln
  • Matthias Evert - Institut für Pathologie der Universität Regensburg
  • Florian Weber - Institut für Pathologie der Universität Regensburg
  • Stefan Denzinger - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Maximilian Burger - Klinik für Urologie der Universität Regensburg
  • Johannes Breyer - Klinik für Urologie der Universität Regensburg

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay068

doi: 10.3205/18urobay068, urn:nbn:de:0183-18urobay0686

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Herdegen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Aquaporine (AQP) stellen ubiquitär vorkommende Transmembranproteine dar, die für einen selektiven Wasser- und Molekültransport auf zellulärer Ebene verantwortlich sind. Der immunhistochemisch nachgewiesene Verlust der AQP3 Expression ist beim pT1 Urothelkarzinom der Harnblase (UCB) mit einem schlechteren progressionsfreien Überleben vergesellschaftet. Ziel der vorliegenden Studie war es, systematisch die Expression verschiedener bei unterschiedlichen Tumorentitäten relevanter AQP beim pT1 UCB und deren Korrelation zu den etablierten klinischen und pathologischen Prognosefaktoren zu untersuchen.

Methodik: Es erfolgte die retrospektive Analyse aller Patienten mit der Erstdiagnose eines pT1 UCB in der transurethralen Resektion der Harnblase (TUR-B) im Zeitraum von 2007-2015 aus einem Einzelzentrum. Nach Extraktion der mRNA aus dem Paraffingewebe erfolgte die Messung der mRNA-Expression von AQP3, AQP4, AQP7 und AQP9 mittels RT-qPCR. Die relative Genexpression wurde durch Normalisierung mit dem Housekeeper Calmodulin (CALM2) und der 40-ΔCT Methode berechnet. Die mRNA-Expression wurde mit den etablierten klinischen und pathologischen Prognosefaktoren sowie dem EORTC-score korreliert.

Ergebnisse: In die Auswertung konnten 113 Patienten (87% männlich, medianes Alter 71 Jahre) eingeschlossen werden. Multifokale Tumoren lagen in 66 Fällen (58,4%) vor, ein konkomitantes Cis in 47 Fällen (41,6%), 77 Tumoren (68,1%) wurden als WHO Grad 3 nach Version WHO 1973 klassifiziert. Die mediane relative mRNA-Expression war wie folgt: APQ3 35,81, AQP4 23,76, AQP7 27,74 und AQP9 30,39. In der Spearman-Korrelation ergab sich eine statistisch signifikante Korrelation zwischen einer verminderten AQP3 Expression und einem konkomitanten CIS (r: -0,248, p=0,011) und einem schlechteren Grading (WHO1973) (r:- 0,254, p=0,010). Eine positive Korrelation konnte zwischen einer erhöhten AQP9 Expression und einem konkomitanten CIS (r: 0,272, p= 0,006) und der Fokalität (r: 0,223, p= 0,026) aufgezeigt werden. Hinsichtlich der AQP4 und AQP7 Expression zeigten sich keine Korrelationen zu klinischen und pathologischen Faktoren.

Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine Korrelation zwischen der AQP3 und AQP9 Expression mit den adversen klinischen und pathologischen Faktoren Grading, konkomitantem Cis und Multifokalität. Um eine prognostische Aussage über die Rolle der APQ3 und AQP9 Expression treffen zu können, ist eine Korrelation mit dem Überleben erforderlich.