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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

MRT der Prostata als Basis für die Fusionsbiopsie und Basis für ungeklärte Befunde

Meeting Abstract

  • Mathias Tischler - Zentralröntgeninstitut Wien
  • Andreas Lunacek - Hanusch Krankenhaus Wien
  • Baker Al-Taiee - Zentralröntgeninstitut Wien
  • Florian Stiassny - Zentralröntgeninstitut Wien
  • Eugen Plas - Zentralröntgeninstitut Wien

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay063

doi: 10.3205/18urobay063, urn:nbn:de:0183-18urobay0630

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Tischler et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Fusionsbiopsie ist im Rahmen der Prostatakarzinomdiagnostik bei Re-Biopsien ein Diagnostikum der Wahl um die Detektionsrate in diesem Setting zu verbessern. Als Basis dazu dient die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT). Immer häufiger wird die mpMRT als Entscheidungshilfe bei der Abklärung unklarer Befunde auch im Rahmen der Erstdiagnostik herangezogen, vor allem im niedergelassenen Bereich.

Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 125 Prostata-MRT zwischen November 2016 und November 2017 herangezogen, wobei die Hälfte (n=60) der Untersuchungen von Urologen aus der Praxis direkt an die radiologische Abteilung zugewiesen und keiner Biopsie unterzogen wurden. Alle Patienten (n= 125) erhielten eine MRT Untersuchung mit den Modi der T2-Wichtung, dynamische Kontrastmitteluntersuchung (DCE) und der Diffusionssequenz (DWI). Die von unserer Abteilung zugewiesenen Patienten (n=65) erhielten eine Biopsie nach dem Standardprotokoll der Abteilung (12 fach) + eine Fusionsbiopsie(3-5 fach), deren Ergebnisse mittels zweiseitigem Chi-Quadrat-Test auf Signifikanz hin analysiert wurden.

Ergebnisse: Von den insgesamt 125 Patienten wurde bei 33 (26,4%) Prostatakrebs diagnostiziert, 20 Patienten (16%) hatten negative Biopsien, bei weiteren 7 (5,6%) Patienten fanden sich atypische kleinazinäre Proliferationen (ASAP) sowie bei 5 (4%) Patienten eine chronische Prostatitis. Bei 60 (48%) der Patienten wurde lediglich der mpMRT durchgeführt. Die Detektionsrate bei Biopsie mittels fPBx betrug 50,8% (n=33), mittels Standardbiopsie 41,6% (n=27). Bei 20 Patienten fand sich trotz suspekter Läsion im mpMRT (≥PIRADS III) ein negatives Biopsieergebnis. Die Ratio der positiven Biopsiezylinder war in der fPBx signifikant (p < 0,0001) höher (50,3% vs. 21,6%).

Zusammenfassung: Im Rahmen einer Rebiopsie durchgeführte Fusionsbiopsien zeigen signifikant bessere Ergebnisse als die Standardmethode. Patienten, die nur zur MRT Untersuchung zugewiesen wurden, entgingen der weiteren Therapieplanung an unserer Abteilung und auch dem weiteren follow-up. Eine MRT der Prostata sollte daher im Rahmen der Diagnostik nach zumindest einer negativen Biopsie und weiter bestehendem Karzinomverdacht verwendet werden. Als Erstdiagnostikum und vor der ersten Biopsie ist diese Methode nicht zu empfehlen.