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Diagnostische Wertigkeit der 68Gallium-PSMA PET/CT zu Beurteilung des Therapieansprechens von Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom unter Docetaxel-Chemotherapie
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2018 |
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Einleitung: Die Aussagekraft der konventionellen Bildgebung zur Beurteilung des Therapieansprechens bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom (PC) unter Systemtherapie ist limitiert. Insbesondere die Abgrenzung einer Tumorprogression gegenüber therapieassoziierten Effekten gestaltet sich schwierig. Die 68Ga-PSMA PET scheint in diesen Fällen eine vielversprechende Alternative zu sein. Ziel dieser retrospektiven Arbeit war es, die diagnostische Wertigkeit der 68Ga-PSMA PET/CT zur Beurteilung des Therapieansprechens bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitiven (mCSPC) oder kastrationsresistenten (mCRPC) PC unter Docetaxel-Therapie zu untersuchen.
Methodik: 7 Patienten mit mCSPC und 16 Patienten mit mCRPC erhielten vor Einleitung einer primären Hormonchemotherapie bzw. einer palliativen Docetaxel-Therapie und nach Applikation von 6 bzw. 3 Zyklen eine 68Ga-PSMA PET/CT. Die 68Ga-PSMA PET- und CT-Datensätze wurden unabgängig voneinander hinsichtlich des radiologischen Ansprechens beurteilt. Änderungen in der 68Ga-PSMA-Aufnahme (SUVmean) wurden Patienten- und Läsionen-basiert unter Verwendung leicht modifizierter PERCIST-Kriterien ausgewertet. Die CT-Auswertung erfolgte anhand der RECIST 1.1-Kriterien. Anschließend wurde das radiologische Ansprechen in der 68Ga-PSMA PET [RR(PET)] und der CT [RR(CT)] miteinander verglichen und mit dem biochemischen Ansprechen (BR) korreliert. Ein PSA-Abfall ≥50% wurde als partielles Ansprechen (PR) definiert.
Ergebnisse: 6/7 Patienten mit mCSPC (86% [95% CI: 42% to 99.6%]) zeigten ein biochemisches PR. Die Übereinstimmungsrate zwischen BR und RR(PET) war höher als zwischen BR und RR(CT) (6/7 vs. 3/6 Patienten). RR(PET) und RR (CT) stimmten nur in 3 (50% [12% to 88%]) Patienten überein. Von den Patienten mit mCRPC wiesen 6/16 (38% [15% to 65%]) ein biochemisches PR auf. BR und RR(PET) stimmten in 9/16 (56%) Patienten, BR und RR(CT) nur in 4/12 (33%) Patienten überein. RR(PET) und RR (CT) waren in nur 3 (50% [12% to 88%]) Patienten konsistent.
Schlussfolgerung: Diese ersten Ergebnisse legen nahe, dass die 68Ga-PSMA PET/CT eine vielversprechende Methode zur Beurteilung des Therapieansprechens von mCSPC und mCRPC darstellt. Die Daten deuten an, dass hierbei die 68Ga-PSMA PET der konventionellen CT-Diagnostik für unterschiedliche metastatische Lokalisationen überlegen zu sein scheint. Dies kann die Unterscheidung zwischen Tumorprogression und therapieassoziierten Effekten erleichtern.