gms | German Medical Science

44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Was uns die PIQUE-Studie über die Qualität der Asservierung von Urinkulturen verrät

Meeting Abstract

  • Philipp Julian Spachmann - Klinik für Urologie der Universität Regensburg im Caritas-Krankenhaus St. Josef
  • Johannes Breyer - Klinik für Urologie der Universität Regensburg im Caritas-Krankenhaus St. Josef
  • Wolfgang Otto - Klinik für Urologie der Universität Regensburg im Caritas-Krankenhaus St. Josef
  • Maximilian Burger - Klinik für Urologie der Universität Regensburg im Caritas-Krankenhaus St. Josef
  • Hans-Martin Fritsche - Abteilung für Urologie, Chirurgische Klinik München-Bogenhausen

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay057

doi: 10.3205/18urobay057, urn:nbn:de:0183-18urobay0572

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Spachmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Urinuntersuchung ist von großer Bedeutung in der Urologie, die Zuverlässigkeit der positiven Urinkultur (UK) ausschlaggebend. Insbesondere prädiagnostische Schritte wie die Technik der Urinprobenentnahme (UE) sind bedeutend. Die UE ist der Ausgangspunkt für Kliniker: Mittelstrahlurin wird generell empfohlen, die UE erfolgt aber meist ohne die Patienten auf die Technik hinzuweisen. Da UK daher häufig Kontaminationen zeigen (Hautflora, gemischte Kulturen und Bakterien in insignifikanter Zahl), ist die Interpretation teils schwierig. Ziel der PIQUE-Studie (Patient Information on Quality of Urine Examination) war es zu untersuchen, ob eine Patienteninformation zur UE-Technik vor Urinabgabe die Rate der kontaminierten UK reduziert.

Material und Methoden: Patienten wurden prospektiv-konsekutiv in zwei Gruppen eingeschlossen – die erste Gruppe erhielt keine detaillierten Informationen, die zweite Gruppe erhielt diese. Die Patienteninformation enthielt detaillierte Informationen zu Hygienemaßnahmen des Genitales, dass die erste Portion Urin zu verwerfen, der mittlere Teil aufzufangen und die letzte Portion zu verwerfen ist. Von 413 konsekutiven Patienten waren 372 männlich, 41 weiblich, wobei 209 keine Informationen erhielten (190 männlich, 19 weiblich, Durchschnittsalter 69 Jahre) und 204 Informationen erhielten (182 männlich, 22 weiblich, Durchschnittsalter 70 Jahre). Beide Gruppen unterschieden sich in Anzahl, Alter und Geschlecht nicht.

Ergebnisse: Eine positive UK wurde bei 69,4% (n=145) der nicht informierten und 63,2% der informierten Patienten (n=129) ohne signifikanten Unterschied gefunden (p=0,187). Ebenso wenig unterschied sich die Rate an Kontaminationen in beiden Gruppen (69,2% vs. 69%, p=0,755). Darüber hinaus zeigte die Analyse der geschlechtsspezifischen Untergruppen keine Unterschiede in den Raten beider Gruppen (Frauen p=0,368; Männer p=0,235).

Diskussion: In unserer Untersuchung trat kein Unterschied in den Raten von kontaminierten UK zwischen beiden Gruppen und zwischen den Untergruppen auf. Insbesondere die große Gruppe männlicher Patienten zeigte keine Unterschiede, so dass detaillierte Informationen bezüglich der UE-Technik die Qualität der UK nicht verbessert.