gms | German Medical Science

Einleitung: Die Therapieoptionen für mRCC-Patienten haben sich in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt und mit aktuell 11 zugelassenen Substanzen wird ein klar erkennbarer Behandlungs-Algorithmus in der Routineversorgung immer weniger erkennbar. Das RCC-Register gibt einen Überblick über die eingesetzten Therapien, therapeutische Entscheidungsprozesse sowie den Krankheits- und Behandlungsverlauf unter Alltagsbedingungen und kann so Daten aus klinischen Studien zu ergänzen.

Patienten und Methoden: Für diese Analyse wurden 1085 Patienten mit klarzelliger Histologie ausgewählt, die eine Erstlinientherapie erhalten hatten. Die Daten stammen aus 122 Praxen/Kliniken und wurden zwischen 12/2007 und Mai 2017 erhoben.

Ergebnisse: Die Wahl der Erstlinientherapie unterliegt einem steten Wandel und die jeweilige Einführung neuer Therapieoptionen über die Zeit lässt sich auch in der Routineversorgung nachvollziehen: so wandelt sich der Einsatz überwiegend Thyrosinkinaseinhibitoren (TKIs) zu TKIs/mTOR-Inhibitoren zu nun TKIs/mTOR/Checkpoint-Inhibitoren. Das mediane Erstlinien-Gesamtüberleben betrug von 7,2 Monaten (95% [CI], 4,8-10,9) in Hochrisiko-Patienten (MSKCC) bis zu 36,7 Monaten (95% CI, 27,9-43,0) für Niedrig-Risiko-Patienten. Für Studien-ungeeignete Patienten, die die Einschlusskriterien der meisten klinischen Studien nicht erfüllten, betrug das mediane Gesamtüberleben 14,6 Monate (95% CI, 11,5-18,0) verglichen mit 26,2 Monaten (95% CI, 22,1-31,5) für solche Patienten, die als studiengeeignet eingestuft wurden.

Zusammenfassung: Dies ist eine der ersten prospektiven Sammlungen, die die Behandlungsrealität und das Überleben von Patienten mit Nierenzellkarzinom über die Zeit dokumentiert. Es belegt, wie neue Optionen in die Praxis übersetzt werden und ist wertvolle und wichtige Quelle zur Generierung neuer Hypothesen.