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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Lymphopenie als Vorhersageparameter bei targeted Erstlinientherapie des metastasierten klarzelligen Nierenzellkarzinom

Meeting Abstract

  • Maximilian Seles - Medizinische Universität Graz
  • Florian Fillafer - Medizinische Universität Graz
  • Florian Posch - Medizinische Universität Graz
  • Jasmin Terzic - Medizinische Universität Graz
  • Martin Pichler - Medizinische Universität Graz
  • Georg Hutterer - Medizinische Universität Graz
  • Richard Zigeuner - Medizinische Universität Graz
  • Karl Pummer - Medizinische Universität Graz
  • Thomas Bauernhofer - Medizinische Universität Graz

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay051

doi: 10.3205/18urobay051, urn:nbn:de:0183-18urobay0513

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Seles et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eine Lymphopenie ist mit schlechterem Immunstatus bei Krebspatienten assoziiert, was die Karzinomentstehung und -progression fördern kann. Rezente Arbeiten implizierten in dieser Situation ein schlechteres Outcome bei Patienten mit metastasiertem klarzelligem Nierenzellkarzinom (mccRCC). Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Lymphopenie auf die Antwort einer targeted First-Line Therapie zu quantifizieren um damit eventuell vor TherapiebeginnPatientInnen besser selektionieren zu können.

Methoden: In dieser Kohortenstudie schlossen wir 65 PatientInnen mit mccRCC ein, die einer targeted Erstlinientherapie mit Sunitinib oder Pazopanib an unserem einzelnen akademischen Zentrum unterzogen wurden. Die PatientInnen (medianes Alter: 68 Jahre, ECOG>0: 44%, IMDC favorable/intermediate risk: n=46 (73%)) wurden von Januar 2007 bis Dezember 2017 retrospektiv nachverfolgt und analysiert. Die Assoziation zwischen der absoluten Lymphozytenzahl (ALC) vor Therapiebeginn und der objektive Ansprechrate (objective response rate/ORR) nach RECIST 1.1 Kriterien während der oben genannten Erstlinientherapie wurden mit generalisierten Linearmodellen ermittelt.

Resultate: Die mediane ALC betrug 1.6G/L [25.-75. Perzentile: 1.2-2.0, Spannweite: 0.5-4.5]. Die ORR lag bei 39% (95% CI: 27-52, n=0 mit komplettem bzw. n=25 mit partiellem Ansprechen). Eine Lymphopenie vor Therapie konnte eine niedrigere ORR vorhersagen (ORR = 22% bei ALC 25.Perzentile). In univariaten Modellen zeigte sich eine Verdopplung der ALC mit einer 16% höheren ORR assoziiert (95%CI: 0-33, p=0.057). Nach Adjustierung des Modells um ECOG Status und Risikostratifizierung blieb dieser Effekt signifikant (ORR = 18%, 95%CI: 5-31, p=0.007).

Schlussfolgerung: Eine vor Therapie bestehende Lymphopenie kann ein schlechteres Ansprechen einer Erstlinientherapie mit Sunitinib oder Pazopanib bei Patienten mit metastasiertem klarzelligem Nierenzellkarzinom vorhersagen.