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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Externe Validierung und Decision-Curve-Analyse eines postoperativen Nomogramms zur Vorhersage des krankheitsfreien Überlebens von Patienten mit papillärem Nierenzellkarzinom anhand einer umfassenden multizentrischen internationalen Datenbank

Meeting Abstract

  • Sabine Brookman-May - LMU München, Großhadern
  • Matthias May - Urologische Klinik, St. Elisabeth-Klinikum Straubing
  • Tobias Klatte - Medizinische Universität Wien
  • Umberto Capitanio - San Raffaele Scientific Institute
  • Luca Cindolo - Azienda Sanitaria Locale
  • Shahrokh Shariat - Medizinische Universität Wien
  • Georg Hutterer - Medizinische Universität Graz
  • Richard Zigeuner - Medizinische Universität Graz
  • Daniel Vergho - Praxisgemeinschaft
  • Christian Stief - Klinikum der Universität München
  • Raphaela Waidelich - Klinikum der Universität München
  • Laura-Maria Krabbe - Klinik für Urologie und Kinderurologie Münster
  • Stefan Zastrow - UNI-Klinikum Carl Gustav Carus Klinik u.Poliklinik f.Urologie Dresden

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay049

doi: 10.3205/18urobay049, urn:nbn:de:0183-18urobay0498

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Brookman-May et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Anhand einer umfassenden multizentrischen internationalen Datenbank von Patienten mit papillärem Nierenzellkarzinom (papRCC) erfolgte die erstmalige Validierung eines publizierten postoperativen Nomograms zur Vorhersage des krankheitsfreien Überlebens von papRCC-Patienten.

Methoden: Eine insgesamt 2.325 Patienten mit chirurgisch therapiertem papRCC umfassende multizentrische Datenbank wurde als Validierungskohorte verwendet. Nach Ausschluss von Patienten mit fehlenden Daten und Patienten, die bereits in der Entwicklungskohorte des Nomogramms inkludiert waren, verblieben 1.372 Patienten für die finale Analyse. Überlebenswahrscheinlichkeiten wurden in Anlehnung an das Nomogramm kalkuliert und mit den tatsächlichen Überlebenswahrscheinlichkeiten verglichen. Weiterhin erfolgte unter Berücksichtigung zensierter Daten die Kalibrierung des Nomogramms sowie die Decision-Curve-Analyse.

Ergebnisse: Das mediane Follow-up betrug 53,2 Monate. Das mediane krankheitsfreie Überleben wurde nicht erreicht. Die Analyse der prädiktiven Genauigkeit des Nomogramms anhand der Validierungskohorte ergab einen c-Index von 0.71. Die Kalibrierungsplots zeigten eine Abweichung zur perfekten Kalibrierung in einem Wahrscheinlichkeitsbereich unter 90% mit einer Unterschätzung des tatsächlichen Überlebens durch das Nomogramm. Die Decision-Curve-Analyse zeigte einen perfekten Net-Benefit für Bereiche zwischen 5% und 85% Überlebenswahrscheinlichkeit.

Schlussfolgerung: In dieser ersten externen Validierungsanalyse zeigte sich die Nomogramm-Performance zufriedenstellend für nahezu alle Überlebenswahrscheinlichkeiten, so dass das Nomogramm für die klinische Anwendung und zur Beratung von Patienten mit papRCC empfohlen werden kann. Bei zunehmendem Trend von Patientencharakteristika zugunsten wenig aggressiver Tumore wäre eine entsprechende Adjustierung des prognostischen Models jedoch wünschenswert.