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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Risikofaktoren für eine reduzierte Libido bei 45-jährigen Männern: Ergebnisse der German Male Sex-Study

Meeting Abstract

  • Veronika E. Goethe - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Kathleen Herkommer - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Lukas Schroeter - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Frank-Michael Köhn - Universität Ulm
  • Michael Zitzmann - Universitätsklinikum Essen
  • Martina Kron - Universität Ulm
  • Helga Schulwitz - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
  • Christian Arsov - Universitätsklinikum Essen
  • Boris Hadaschik - Universitätsklinikum Essen
  • Florian Imkamp - Medizinische Hochschule Hannover
  • Jürgen Gschwend - Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay021

doi: 10.3205/18urobay021, urn:nbn:de:0183-18urobay0217

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Goethe et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Vorliegende Studie untersuchte die Prävalenz geringer Libido und assoziierte Faktoren bei 45-jährigen Männern in einer bevölkerungsbasierten Zufallsstichprobe.

Material und Methoden: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen der German Male Sex-Study (GMS-Study) über ein ärztliches Anamnesegespräch, eine kurze körperliche Untersuchung und standardisierte Fragenbögen. 10.962 ausschließlich 45-jährige, kaukasische, heterosexuelle Männer ohne Einnahme von 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren oder Antidepressiva wurden eingeschlossen. Die Analyse erfolgte mittels logistischer Regression.

Ergebnisse: Die Prävalenz geringer Libido betrug 4,7%. Alleinlebende, arbeitslose bzw. ledige Männer ohne Kinder hatten ein höheres Risiko für geringe Libido (alle p < 0,0001). Dies galt ebenso für Männer ohne sexuelle Aktivität in den letzten drei Monaten und Männer, denen Sexualität aktuell nicht wichtig war (p für beide < 0,0001). Auch die sexuellen Funktionsstörungen erektile Dysfunktion und Ejaculatio praecox zeigten eine Assoziation mit geringer Libido. Von 6 untersuchten Lifestylefaktoren konnte insbesondere ein positiver Zusammenhang zwischen geringer Libido und körperlicher Aktivität ≤1x/Wo (p = 0,0003) bzw. BMI > 25 kg/m2 (p = 0,0012) nachgewiesen werden. Auch Männer mit Hypertension (p = 0,007) hatten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für geringe Libido. Weder für Rauchen, viszerale Adipositas noch Diabetes wurde eine Assoziation zu geringer Libido gefunden.

Schlussfolgerung: 4,7 % der 45-jährigen Probanden zeigten eine geringe Libido. Männer, die körperlich inaktiv, übergewichtig oder Hypertoniker waren, hatten ein höheres Risiko, wohingegen weder Rauchen noch viszerale Adipositas oder Diabetes mellitus mit einer reduzierten Libido assoziiert waren.