Artikel
Risikofaktoren für eine reduzierte Libido bei 45-jährigen Männern: Ergebnisse der German Male Sex-Study
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 17. Mai 2018 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Vorliegende Studie untersuchte die Prävalenz geringer Libido und assoziierte Faktoren bei 45-jährigen Männern in einer bevölkerungsbasierten Zufallsstichprobe.
Material und Methoden: Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen der German Male Sex-Study (GMS-Study) über ein ärztliches Anamnesegespräch, eine kurze körperliche Untersuchung und standardisierte Fragenbögen. 10.962 ausschließlich 45-jährige, kaukasische, heterosexuelle Männer ohne Einnahme von 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren oder Antidepressiva wurden eingeschlossen. Die Analyse erfolgte mittels logistischer Regression.
Ergebnisse: Die Prävalenz geringer Libido betrug 4,7%. Alleinlebende, arbeitslose bzw. ledige Männer ohne Kinder hatten ein höheres Risiko für geringe Libido (alle p < 0,0001). Dies galt ebenso für Männer ohne sexuelle Aktivität in den letzten drei Monaten und Männer, denen Sexualität aktuell nicht wichtig war (p für beide < 0,0001). Auch die sexuellen Funktionsstörungen erektile Dysfunktion und Ejaculatio praecox zeigten eine Assoziation mit geringer Libido. Von 6 untersuchten Lifestylefaktoren konnte insbesondere ein positiver Zusammenhang zwischen geringer Libido und körperlicher Aktivität ≤1x/Wo (p = 0,0003) bzw. BMI > 25 kg/m2 (p = 0,0012) nachgewiesen werden. Auch Männer mit Hypertension (p = 0,007) hatten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit für geringe Libido. Weder für Rauchen, viszerale Adipositas noch Diabetes wurde eine Assoziation zu geringer Libido gefunden.
Schlussfolgerung: 4,7 % der 45-jährigen Probanden zeigten eine geringe Libido. Männer, die körperlich inaktiv, übergewichtig oder Hypertoniker waren, hatten ein höheres Risiko, wohingegen weder Rauchen noch viszerale Adipositas oder Diabetes mellitus mit einer reduzierten Libido assoziiert waren.