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44. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14. - 16.06.2018, Rosenheim

Beeinflusst die Art der Harnableitung nach Harnröhrenrekonstruktion mit Mundschleimhaut die Grafteinheilung und Frührezidiventwicklung?

Meeting Abstract

  • Mikhail Borisenkov - Sana Klinikum Hof
  • Anna-Maria Barta-Kelemen - Sana Klinikum Hof
  • Abhishek Pandey - Sana Klinikum Hof
  • Jörn Beier - Sana Klinikum Hof
  • Hansjörg Keller - Sana Klinikum Hof

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 44. gemeinsamen Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Rosenheim, 14.-16.06.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18urobay004

doi: 10.3205/18urobay004, urn:nbn:de:0183-18urobay0042

Veröffentlicht: 17. Mai 2018

© 2018 Borisenkov et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Nach Harnröhrenrekonstruktion (HR) mit Mundschleimhaut (OMG) treten 10-30% Rezidive (meist in den ersten 2 Jahren) auf. Wir untersuchten den Einfluß der Harnableitung (HA) auf die Grafteinheilung und Entwicklung eines Frührezidives.

Material und Methoden: Nach HR mit OMG erfolgt die HA über 3 Wo. Um eine mögliche Urethritis & Grafteinheilungsstörung (GES) durch Druckstellen im Bereich des Grafts zu vermeiden, erfolgte seit 1994 die HA mittels transurethralem (DK,Fr.18) für 7 & einem suprapubischen Katheter (CF,Fr.10) für 21 d. Um eine mit CF verbundene zusätzliche Morbidität (Blutung, Dislokation etc.) zu vermeiden, erfolgt seit 3/2014 die HA bei bulbären & penobulbären Strikturen ausschl. mit DK für 21 d. Die Datenerhebung (GES/Frührezidiv) erfolgte prospektiv. Der Vergleich zwischen den 2 Formen der HA retrospektiv (t-Test & U-Test, SPSS 18). Von 04/1994 - 06/2016 wurden 1039 HR mit OMG operiert. Alle bulbären/penobulbären HR mit max. 10 cm langer Striktur wurden prospektiv bzgl. GES & Frührezidiv evaluiert. Mehrzeitige, mittels End-zu-End-Anastomose, oder panurethrale/penile HR wurden ausgeschlossen, sodass 482 Pat. (46,4%) analysiert wurden. 362 konsekutiv - 02/2014 operierte Pat. erhielten HA mittels DK & CF (Gruppe 1, G1). 120 konsekutive ab 03/2014 operierte Pat. nur DK (Gruppe 2, G2). Alle Daten: Median (Range), wenn nicht anders angegeben. G1: n=362. FU 65,5 M. (1-220). Alter: 51 J. (1 - 89); Strikturlänge: 6 cm (0,6 - 10), VorOP: 4 (1 - 30). G2: n=120. FU 13 M. (1-40). Alter: 52 J. (2 - 85); Strikturlänge: 5 cm (2 - 10), VorOP: 3 (1 - 34). Zwischen den Gruppen besteht kein signifikanter Unterschied.

Ergebnisse: Bis zum 13. M. (entsprechend FU der G2) traten in G1 vs. G2 2,8% (n=10/362) resp. 5,8% (n=7/120) Rezidive auf (p=0,15). Eine GES war bei 2/10 (20%) Rezidiv-Pat. der G1 und bei 1/8 (12,5%) der G2 zu finden. GES trat in G1 vs. G2 in 9,4% vs. 11,7% auf (p=0,43).

Diskussion und Schlussfolgerung: GES & Frührezidive werden durch die HA nicht signifikant beeinflusst. Der Trend zu Gunsten der G1 könnte bei größeren Fallzahlen signifikant werden.