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Operative Korrektur rectovesikaler und rectourethraler Fisteln über den perinealen Zugang beim Mann
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Veröffentlicht: | 17. Mai 2018 |
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Einleitung: Fisteln treten nach RPE, Rektum-OP, Bestrahlung oder Trauma mit einer Inzidenz von 0,4 bis 1,7 % auf. Die Therapieoptionen sind in Abhängigkeit von Lokalisation und Ätiol. unterschiedlich und reichen von prolongierter Harnableitung bis zur komplexen plastischen Korrektur.
Methodik: Zw. 1995 – 2017 wurden 38 P. mit rektovesikalen (22), rektoprostatischen (6), rektourethralen (3), rektocutanen (1) oder urethrocutanen (5) Fisteln operativ korrigiert. Urs.: 24 x. RPE (14 x RRP, 6 x LRP, 4 x RPP), 7 x. Rektumres. m. RCT, 2 x Sigmaresektion, 1 x Spätabszess n. Cystektomie mit Neoblase, 1 x TUR-P sowie 1 x lap. Milin. Alter med. 67 J. (47-76). Fistelgröße zw. 5 - 30 mm. Präinterventionell erh. 34 P. einen protektiven AP, 4 hatten perm. AP n. Rektum-OP. 5 P. nach mehrf. (bis 4 x) Fistel-Verschluss auswärts. 3 P. mit gr. Perinealdefekt nach Rektumexstirpation und RCT. Bei 27 P. erfolgte der F.-Verschluss perineal mit zweisch. Naht 5-0 Monocryl im Harnblasen-/Urethrabereich, 3-0 PDS am Darm. Bei 6 P. erfolgte bei prostatorektaler F. eine RPP (1 x n. mult. Korr. bei Analatresie, 1 x n. Proktokolektomie und kont. Ileumpouch, 4 x n. Rektumres). 4 x wurde mit Harnableitung über Mono-J, SPFK und VAC-Th. behandelt. Bei 2 Pat. erfolgte die Defektdeckung mit glutealem fasciocutanen Lappen. 1 P. mit prostatorektaler F. nach TURP erhielt eine Dauerableitung über 2 Mon. Bei allen P. wurde eine mind. 3-wöchige Harnableitung + Kontroll-MCU durchgeführt.
Ergebnis: Bis auf nicht beh.-bed. oberfl. Wundheilungsstörungen sahen wir keine Komplikationen. 4 Rezidive traten auf (1 x nach LRP, 1x nach erfolgreichem Fistel-Verschluss wegen eines Clips - erfolgreich in 2. Sitzung verschl. 1 x Z. n. Rektumres. nach digitaler Manipulation - erfolgreich in 2. Sitzung verschlossen, 1 x n. RCT + Rektumsigmares. + Beckenabszess. Der protektive AP konnte bei allen Pat. nach 3-6 Mon. zurückverlagert werden.
Schlussfolgerung: Der perineale Zugang eignet sich exzellent zur Korrektur posinterventioneller rektovesikaler, rektoprostatischer oder rektourethraler Fisteln. Die Morbidität ist gering, der Erfolg sehr hoch. Bei Fisteln im Bereich der prostatischen HR können diese mittels perinealer PE korrigiert werden. Urethrocutane Fisteln nach Rektumamputation können mittels Schwenklappenplastik verschlossen werden oder verschließen sich unter konsequenter langwieriger Lokalther. spontan. Große Defekte nach RCT und Rektumexstirpation mit ausgepr. Wundhöhlen erfordern die Rekonstruktion mittels Gewebetransfer.