gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Operative Korrekturmöglichkeiten postoperativer Fisteln nach Beckenchirurgischen Eingriffen beim Mann

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • J. Beier - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Kinderurologie, Urologische Onkologie und Palliativmedizin, Hof, Germany
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Kinderurologie, Urologische Onkologie und Palliativmedizin, Hof, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV99

doi: 10.3205/16urobay099, urn:nbn:de:0183-16urobay0994

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Beier et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Fisteln treten nach RPE, Rektum-OP, Bestrahlung oder Trauma mit einer Inzid. v. 0,4 bis 1,7 % auf. Die Ther.-Möglichkeiten sind in Abh. der Lokalisation und Ätiologie unterschiedlich und reichen v. prolongierter Harnableitung bis zur aufwendig plastischen Korrektur.

Methodik: Zw. 1995 - 2015 - 32 P. mit rektovesikalen (19), rektoprostatischen (4), rektourethralen (3), rektocutanen (1) oder urethrocutanen (5) F. operativ korrigiert.

Ursache: 20 x. RPE (11 x RRP; 5 x LRP; 4 x RPP); 6 x. Rektumres. m. RCT; 2 x Sigmaresektion , 1 x Spätabszess n. Cystektomie mit Neoblase , 1 x TUR-P.

Alter med. 65 J. (47-75). Fistelgröße zw. 5 - 30 mm.

Präinterventionell erh. 28 P. einen protektiven AP; 4 mit perm. AP n. Rektumexstirpation.

5 P. nach mehrf. (bis 4 x) F-Verschluss auswärts. 3 Pat mit gr. Defekt im Perineum nach Rektumexstirpation und RCT.

Bei 23 P. erfolgte der F-Verschl. perineal mit Exzision + zweisch. Naht 5-0 Monocryl im Harnbl./Urethrabereich; 3-0 PDS am Darm.

Bei 4 P. erfolgte bei prostatorektaler F. eine RPP (1 x n. mult. Korr. bei Analatresie, 1 x n. Proktokolektomie und kont. Ileumpouch, 1 x n. Rektumres).

4 x wurde mit Harnableitung über Mono-J, SPFK und VAC-Th. behandelt. Bei 2 P. erfolgte b. ausged. Gewebemangel die Defektdeckung mit glutealen fasciocutanen Lappen.

1 P. mit prostatorektaler F. n. TURP erhielt eine Dauerableitung über 2 M.

Bei allen wurde eine mind. 3-wöchige Harnableitung + Kontroll-MCU durchgeführt.

Ergebnis: Bis auf n. beh.-bed. oberfl. Wundheilungsst., sahen wir keine Kompl.

4 Rezidive traten auf (1 x nach LRP, 1x nach erfolgreichem F-Verschl. wegen eines Clips - erfolgreich in 2. Sitzung verschl. 1 x Z. n. Rektumres. nach digitaler Manipulation - erfolgreich in 2. Sitzung verschl., 1 x n. RCT + Rektumsigmares. + Beckenabszess.

Der protektive AP konnte bei allen P. nach 3-6 Mon. zurückverlagert werden.

Schlussfolgerung: Der perineale Zugang eignet sich exzellent zur Korr. posinterv. rektovesikaler, rektoprostatischer oder rektourethraler Fisteln. Die Morbidität ist gering, der Erfolg sehr hoch.

Bei Fisteln im Ber. der prostatischen HR können diese mittels perinealer PE korrigiert werden.

Urethrocutane F. nach Rektumamputation können mittels Schwenklappenplastik verschlossen werden o. verschließen sich unter konseq. langwieriger Lokalther. spontan. Große Defekte nach RCT und Rektumexstirp. mit ausgepr. Wundhöhlen erfordern die Rekonstr. mittels Gewebetransfer.