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42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Nachwuchswissenschaftler lernen Forschen hauptsächlich im Eigenstudium

Meeting Abstract

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  • J. Salem - St. Josefs Hospital, Urologie, Dortmund, Germany
  • H. Borgmann - Universitätsklinik Frankfurt, Klinik für Urologie, Frankfurt, Germany

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocKV93

doi: 10.3205/16urobay093, urn:nbn:de:0183-16urobay0934

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Salem et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wie eignen sich Nachwuchswissenschaftler in Deutschland die erforderlichen Fähigkeiten zur Forschung an?

Methodik: Es wurde eine Umfrage, gemäß den CHERRIE Guidelines, mit insgesamt 34 Fragen für die 102 Mitglieder des Nachwuchs-Forschungsnetzwerkes GeSRU Acadmics entworfen. Erfasst wurden die demographischen Daten, das Forschungsengagement (Anzahl an aktuellen Projekten, Anzahl an klinischen Studien), die Forschungsleistung (Anzahl an Publikationen, kumulativer Impact Factor) sowie die Forschungsfähigkeiten. Eine Selbstevaluation der Forschungsfähigkeiten erfolgte auf einer 6-Punkte-Skala von sehr gut (1) bis mangelhaft (6). Für jede Forschungsfähigkeit wurde die Art der Wissensaneignung erfasst.

Ergebnis: Die Antwortrate betrug 85%. Die Forscher waren 32.5±4.4 Jahre alt. Die Forschungsfähigkeiten der systematischen Literatursuche (Mittel 2.33) und des medizinischen Schreibens (2.45) wurden als gut eingestuft. Die Fähigkeiten zur klinischen Forschung (2.60), in medizinischer Statistik (3.10) und zur experimentellen Forschung (3.41) wurden als befriedigend eingestuft. Die Fähigkeit zur Drittmitteleinwerbung (3.61) wurde als ausreichend eingestuft. Die Art der Wissensaneignung erfolgte durch das Selbststudium (68%), durch Mentoring (38%), die eigene Abteilung (30%), durch Netzwerke (22%) und durch Kurse (18%). Das Forschungsengagement und die Forschungsleistung waren mit einer besseren Selbstbewertung der Forschungsfähigkeiten assoziiert.

Schlussfolgerung: Urologische Nachwuchswissenschaftler bewerten ihre eigenen Forschungsfähigkeiten vorwiegend als befriedigend. Die Forschungsfähigkeiten werden hauptsächlich durch das Selbststudium und selten durch Netzwerke oder Kurse erworben. Strukturelle Angebote sind nötig, um das Niveau der Forschungsfähigkeiten urologischer Nachwuchswissenschaftler zu verbessern.