gms | German Medical Science

42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

02. - 04.06.2016, Augsburg

Die roboterassistierte laparoskopische Kolposakropexie (RLKS) – Vergleich der operativen Ergebnisse bei Zystoclenrezidiv mit primärer Zystocele

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • B. Meyer - Hopital Kirchberg, Urologie, Luxembourg, Luxembourg
  • H. Alzin - Hopital Kirchberg, Urologie, Luxembourg, Luxembourg
  • C. Roller - Hopital Kirchberg, Urologie, Luxembourg, Luxembourg
  • L. Bropsom - Hopital Kirchberg, Urologie, Luxembourg, Luxembourg

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 42. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Augsburg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFV88

doi: 10.3205/16urobay088, urn:nbn:de:0183-16urobay0889

Veröffentlicht: 20. April 2016

© 2016 Meyer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Zystocelen sind mit hoher Prävalenz und unterschiedlicher Morbidität belastet. Klinisch imponieren Senkungs- und Miktionsbeschwerden mit Obstruktion, Drangsymptomatik und z.T. Inkontinenz. Eine nicht geringe Zahl sind Rezidive. Ziel der Arbeit ist die operativen Ergebnisse ausgeprägter °II-IV Cystocelen bei Rezidiv mit denen ohne vorherige Intervention der RLKS mit daVinci® SI zu evaluieren.

Methodik: Untersucht wurden 68 Patientinnen mit °II-IV Zystocelen, zum einen bei Rezidiv nach Hysterektomie und Vaginalplastik (a, n=32) zum anderen als primäre Cystocele ohne Vor-OP (b, n=36). Die Indikation zur OP wurde gestellt bei Senkungsbeschwerden und/oder Miktionsbeschwerden mit oder ohne Inkontinenz. Vaginale Inspektion, Cystoskopie, Cystographie und Cystomanometrie erfolgte bei allen. Alle erhielten eine RLKS mit Netz-Implantation. Verglichen wurden OP-Zeit als Schnitt-Naht-Zeit in min., Blutverlust, intra (IC)- und postoperative Komplikationen nach Clavien, angegeben in minor- (I-IIIa) (MiC) und major- (IIIb-IV) (MaC) complication, Hospitalisationsdauer (HD), anatomisches, funktionelles und klinisches Outcome kontrolliert durch Cystogramm und Fragebogen.

Ergebnis: Von n=68 Patientinnen die zwischen 09/2013 bis 12/2015 mit RLKS operiert wurden bei einem mittleren Alter von 67 (42-88) Jahren dauerte die OP im Mittel bei a 78 min, bei b 61 min. Der Blutverlust lag im Mittel bei a bei 42 ml, bei b bei 28 ml. IC gab es bei a in 12,5 % (4) und bei b bei 2,7% (1). MiC hatten 9,3%(3) bei a; 8,3% (3) bei b. MaC gab es bei keiner Gruppe. Die HD postoperativ betrug bei a 3,2 bei b 3,1 Tage. Das anatomische Resultat war sehr gut (keine Cele) bei a 84,4% (5), bei b 89% (4), gut (max. °I Cele) bei a 15,6 % (5), bei b 11% (4). Funktionell hatten Restharn > 50 ml bei a 6,2% (2), bei b 2,7% (1), Stressinkontinenz bei a 15,6% (5), bei b 13,8% (5), Dranginkontinenz bei a 9,3% (3) und bei b 5,5% (2). Subjektive Zufriedenheit mit sehr zufrieden gaben bei a 75% (24) und bei b 72,2% (26) an, zufrieden bei a 18,8% (6) und bei b 13,8% % (5), nicht zufrieden bei a 6,3% (2) und bei b 13,8% (5).

Schlussfolgerung: Die RLKS ist ein sicheres, komplikationsarmes Verfahren in der Behandlung fortgeschrittener Cystocelen mit sehr guten anatomischen und funktionellen Resultaten und hoher Patientenzufriedenheit. Auch Voroperationen stellen keine Kontraindikation für die roboterassistierte Laparoskopie dar. Die geringen Komplikationen wiegen die höheren Kosten teilweise wieder auf.